Bulls Wild Mojo 3 650B

Peter Nilges

 · 24.02.2013

Bulls Wild Mojo 3 650BFoto: Georg Grieshaber
Bulls Wild Mojo 3 650B

Satte Federwege und eine solide Ausstattung: Das Wild Mojo tritt als selbstbewusstes All Mountain an.

Mit dem Bulls-Renn-Team um Karl Platt und Co. feilte die ZEG-Premiummarke über Jahre an ihrem Race-Image. Schnelle, wettkampferprobte Hardtails mit starkem Preis-/Leistungsverhältnis sind das Aushängeschild von Bulls. Dass es auch vortriebsorientierte Fullys und sogar welche mit üppigem Federweg gibt, haben bisher nur wenige auf dem Schirm. Das Wild Mojo liegt mit 152 Millimetern Federweg hinten und mit einer 160er-Gabel zwischen den Kategorien All Mountain Plus und Enduro. Teleskop-Sattelstütze serienmäßig, solide 650B-Laufräder mit breiten Felgen, sowie eine Kettenführung mit integriertem Bashguard zeigen auf, wo die Reise hingeht. Beim ersten Aufsitzen wird jedoch klar, dass das Konzept noch nicht ganz rund ist. Durch den in dieser Klasse zu langen 90er-Vorbau und eine Kombination aus hohem Tretlager und steilem Lenkwinkel fährt sich das Bulls etwas stelzig und vermittelt wenig Sicherheit. Bergauf arbeitet der antriebsneutrale Hinterbau mit langen Kettenstreben sensibel und vortriebsorientiert. Bergab klebt das Hinterrad bei kleinen, schnellen Schlägen sehr gut am Boden. Im groben Terrain schlägt der Hinterbau aufgrund der fehlenden Progression allerdings öfters hart durch, selbst mit straffer Abstimmung und minimalem SAG. Durch den Kombi-Remote- Hebel kann man die Dämpfer-Druckstufe leider nicht unabhängig von der Gabel verstellen. Die Reifen in Pace-Star-Mischung rollen super, bieten aber vor allem bei nassen Bedingungen wenig Grip.


Fazit Das neu entwickelte Wild Mojo bietet eine hochwertige Ausstattung. Aufgrund des Handlings und der Hinterbaufunktion kann es auf dem Trail noch nicht voll überzeugen.


PLUS Langlebige, funktionelle Komponenten, breite Felgen, Kettenführung
MINUS Zu langer Vorbau, nervös durch steilen Lenkwinkel und hohes Tretlager, zu wenig Durchschlagschutz am Hinterbau


Die Alternative: Das Wild Mojo 2 kostet 500 Euro weniger, besitzt ein Rock-Shoxstatt Fox-Fahrwerk und schaltet ebenfalls mit Shimano XT. Die 650B-Laufräder gibt es bei allen Wild Mojos.

  Die Kennlinie des Hinterbaus verläuft flach und komplett linear. Selbst mit nur 20 Prozent SAG rauscht man bei etwas härteren Schlägen oder Landungen komplett durch den Federweg.Foto: Georg Grieshaber
Die Kennlinie des Hinterbaus verläuft flach und komplett linear. Selbst mit nur 20 Prozent SAG rauscht man bei etwas härteren Schlägen oder Landungen komplett durch den Federweg.
  Das Hinterrad sitzt nicht mittig im Rahmen, wodurch sich die Reifenfreiheit beim ohnehin engen Hinterbau nochmals verknappt. Schlecht bei schlammigen Bedingungen.Foto: Georg Grieshaber
Das Hinterrad sitzt nicht mittig im Rahmen, wodurch sich die Reifenfreiheit beim ohnehin engen Hinterbau nochmals verknappt. Schlecht bei schlammigen Bedingungen.
  Unharmonisch: Die Hinterbaukennlinie verläuft ab der Hälfte deutlich flacher als die der Gabel und besitzt fast keine Endprogression.Foto: BIKE Magazin
Unharmonisch: Die Hinterbaukennlinie verläuft ab der Hälfte deutlich flacher als die der Gabel und besitzt fast keine Endprogression.

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