Max Fuchs
· 08.09.2021
Abfahrtsorientierte Bikes findet man keine bei BMC. Jetzt melden sich die Schweizer mit der brandneuen Marke Scor und zwei federwegstarken Modellen zurück.
Das Scor 4060 LT ist seit Jahren mal wieder ein Enduro aus dem Hause BMC. Das letzte BMC-Bike mit mehr als 130 Millimetern Federweg stammte aus dem Jahr 2014. Das All-Mountain-Fully mit 140 Millimetern hörte auf den Namen Trailfox. Seitdem vermeldeten die Schweizer nur noch Neuheiten im Race-, Marathon- und E-MTB-Segment. Bei Federwegen zwischen 140 und 180 Millimetern klaffte bei BMC bis dato eine Lücke.
Genau genommen wird diese Lücke auch weiterhin existieren. Denn gemeinsam mit einem brandneuen Enduro rufen die Schweizer auch die neue Marke Scor speziell für abfahrtsorientierte Modelle ins Leben. So bleibt der Name BMC seinem Image treu und steht weiterhin für rennsportorientierte Mountainbikes. Liebhaber von schluckfreudigeren Modellen schauen sich jetzt bei Scor nach dem passenden Spaßgerät um.
Den hohen Erwartungen an ein neues Modell des Schweizer Herstellers will Scor mit einem komplett eigenständigen Rahmen-Design gerecht werden. Als Werkstoff kommt beim 4060 LT Carbon zum Einsatz. Um einen möglichst tiefen Schwerpunkt für mehr Fahrstabilität zu erzielen, positionieren die Entwickler den Dämpfer tief im Hauptrahmen. Der Hinterbau stellt dabei satte 160 Millimeter Federweg bereit. Unterm Steuerrohr werkeln in allen Modellen Gabeln mit 170 Millimetern Hub. Bei der Laufradgröße folgen die Schweizer dem aktuellen 29-Zoll-Trend. "Das Bike soll Spaß machen, egal, wie schnell es ist", so der leitende Ingenieur Mariano Schoefer.
Doch mit dem sehr flachen Lenkwinkel (63,8 Grad) und dem langen Reach (485 Millimeter, Größe L) wird eigentlich schon klar, wohin die Reise gehen soll: vor allem schnell bergab. 433 Millimeter kurze Kettenstreben sollen dennoch dafür sorgen, dass man mit dem 4060 LT auch noch locker um die Kurven kommt.
Für alle Kunden, die auch mit weniger Federweg auskommen, bietet Scor das 4060 zusätzlich in einer ST-Version an. Der Rahmen bleibt dabei gleich. Um den Hub am Heck von 160 auf 140 Millimeter zu verkürzen, greifen die Ingenieure auf einen kürzeren Dämpfer zurück. Wer ein LT-Modell auf eigene Faust umrüsten möchte, muss lediglich den Flipchip am Hinterbau umlegen und kann dann einen kürzeren Dämpfer montieren.
Der Lenkwinkel lässt sich mit Hilfe einer ovalen Lagerschale ebenfalls auf weniger Federweg einstellen. Dreht man die Schale um 180 Grad, liegt der Lenkwinkel mit einer 150-Millimeter-Gabel bei nur mehr 64,5 Grad. So gesehen stecken in der 4060-Plattform gleich zwei unterschiedliche Bikes.
Beide Modelle, Scor 4060 LT und 4060 ST, kommen in je zwei Ausstattungsvarianten für 4299 und 6299 Euro. Die günstigeren Modelle stattet der Hersteller mit Sram-NX-Komponenten und Rockshox-Fahrwerken aus. An den Top-Modellen ist ein Antrieb aus Srams GX-Regal verbaut. Das Fahrwerk aus der Factory-Baureihe liefert dann allerdings Konkurrent Fox. Beide Federwegsvarianten sind auch als Rahmenkit erhältlich. Das ST-Rahmenkit kostet mit Rockshox-Dämpfer 3299 Euro. Für die LT-Variante mit Fox-Dämpfer sind 3499 Euro fällig.