Peter Nilges
· 18.09.2018
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Alpen-Trails, Wurzelpassagen, Bikepark-Einsatz. All Mountains meistern bergab fast jede Herausforderung, ohne auf Touren-Tauglichkeit zu verzichten. Bergauf wird es eher Pflichtprogramm als zur Kür.
Der Weg zum Gipfel ist auch mit einem All Mountain aus eigener Muskelkraft bezwingbar, aber wer sich für diese Kategorie entscheidet, will vor allem die Abfahrt genießen. Ein vielseitig einstellbares Fahrwerk mit bis zu 150 Millimetern Federweg, breite Reifen (bis zu 2,6 Zoll), eine starke Bremsanlage (oft sogar mit vier Kolben pro Bremssattel) und eine Teleskopstütze gehören zur Standardausstattung in dieser Kategorie. Rumpelige Gardasee-Trails oder kleinere Drops und Sprünge sind mit einem All Mountain deutlich leichter als mit einem Trailbike zu meistern. Aber die abfahrtsorientierte Auslegung der Bikes drückt auf die Waage. Das hohe Gesamtgewicht von bis zu 14 Kilo schließt Touren nicht aus, zehrt aber vor allem bei langen Ausfahrten an der Kraft. Wer hauptsächlich im welligen Gelände oder im Mittelgebirge unterwegs ist, wird mit einem Trailbike meist glücklicher. Biker mit einer schlechten Fahrtechnik oder Angst vor der Abfahrt verleiht ein All Mountain viel Sicherheit im Trail.
PREIS Gute Modelle ab 2500 Euro
GEWICHT 12,5 bis 14 Kilo (ohne Pedale)
FEDERWEG 130 bis 150 Millimeter
EINSATZBEREICH Anspruchsvolle Trails, Flowtrails, Trailcenter, leichter Bikepark-Einsatz, technische Touren in den Alpen
Knallhart kalkuliert und trotzdem mit dem Alleskönner-Gen versehen. Das YT Jeffsy kostet nur 2300 Euro und überzeugte uns dennoch voll in unserem All-Mountain-Duell in BIKE 12/17. Mit seinen großen 29er-Laufrädern und der guten Kinematik des Hinterbaus findet das Jeffsy auch im rauen Gelände den Weg, ohne zu murren. Schnelle Kurvenwechsel gelingen trotz der großen Laufräder intuitiv. Die Ausstattung und das Gewicht bieten nur die wenigsten Hersteller bei diesem Preis, sogar eine Teleskopstütze ist bereits ab Werk inklusive. Im Anstieg kann das Heck durch die Plattform des Dämpfers ruhiggestellt werden. Einen Nachteil hat das Rad dennoch. Es gibt keine Fachhändler. Wer sich dafür entscheidet, muss online bestellen und kleinere Reparaturen selbst beheben.
Preis 2299 Euro
Gewicht 13,94 Kilo ohne Pedale
Getestet in BIKE 12/17
Urteil sehr gut/ 177 Punkte
Für 2018 hat Canyon seinem All-Mountain-Klassiker einen komplett überarbeiteten Rahmen spendiert. Bei der Geometrie vertraut das Spectral auf die alt bewährten Daten des Vorgängers, zeigt sich dafür aber detailverliebt. Eine integrierte Sattelklemme, doppelt gedichtete Hinterbaulager und eine geschickte Zugführung überzeugen vor allem Design-Liebhaber. Auf dem Trail versprühen die breiten 2,6er-Reifen und das extrem gut funktionierende Fahrwerk so viel Sicherheit, dass das Bike in der Abfahrt sogar mit Enduros mithalten kann. Wir hatten in BIKE 2/18 ein teureres Modell im Test, welches auch bergauf keinerlei Defizite aufkommen ließ. Aber auch die 1000 Euro günstigere 9.0-Pro-Variante hat einen Carbon-Hauptrahmen und wiegt laut Hersteller nur 13,1 Kilo.
Preis 3999 Euro
Gewicht *13,1 Kilo ohne Pedale
Getestet in BIKE 2/18 - Heft nachbestellen
Urteil* super / 206,5 Punkte
*getestet wurde das Spectral CF 9.0 SL
Der Trumpf des Scott Genius’: geringes Gesamtgewicht und gut rollende 29er-Reifen. Mit diesen Eigenschaften sicherte sich das Genius 900 Tuned (teurere Variante) den Testsieg in unserem Systemvergleich in BIKE 10/17. Mit 2,6 Zoll breiten Nobby-Nic-Reifen und 150 Millimetern Federweg nimmt es aber auch die günstigere Version mit so manchem Enduro in der Abfahrt auf. Der 65 Grad flache Lenkwinkel sorgt dabei für viel Laufruhe im groben Gelände. Sportliche Fahrer wissen vor allem den Twinlock-Hebel am Lenker zu schätzen, mit dem sich das komplette Fahrwerk blockieren lässt. Ein echter Allrounder für technische Touren vor der Haustüre oder in den Alpen.
Preis 4499 Euro >> z.B. hier erhältlich*
Gewicht 13,24 Kilo ohne Pedale
Getestet in BIKE 10/17
Urteil* super / 206,5 Punkte
*getestet wurde das Genius 900 Tuned
Die Jungs von der North-Shore-Küste wissen, wie man gute Bikes baut. Das Instinct hat leichte 29er-Laufräder und ist deshalb ein sportliches, aber insgesamt ausgewogenes All Mountain. Mit gutem Vortrieb und besten Klettereigenschaften macht es auch auf ausgedehnten Touren viel Spaß. Aber das Wichtigste für eine kanadische Bike-Firma ist der Fahrspaß im Singletrail. Und genau da schöpft das Instinct mit seinen 150 Millimetern Federweg am Hinterbau aus den Vollen. Gelungene Geometrie und exzellentes Fahrwerk garantieren Spaß im Gelände. Unter dem Namen Pipeline gibt es dasselbe Rad mit dicken Plus-Reifen. Der Duellsieg aus BIKE 3/18 ging aber knapp an das Instinct.
Preis 5800 Euro
Gewicht 12,36 Kilo ohne Pedale
Getestet in BIKE 3/18 - Heft nachbestellen
Urteil sehr gut / 200 Punkte
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