Josh Welz
· 24.10.2022
Der spanische Hersteller Berria traut sich als Erster mit dem neuen Polini E-P3+ aus der Deckung. Der italienische Antrieb soll das Berria Mako Hybrid GT zu einem echten Kraftpaket machen.
Die Fahrradmarke Berria dürfte in Deutschland den Wenigsten bekannt sein, zumal sich die Spanier bisher eher mit Rennrädern und Gravel-Bikes einen Namen gemacht haben. Das soll sich nun ändern, denn in Berrias neuer E-MTB-Range feiert auch ein Motoren-Exot seine Premiere: der Polini E-P3+.
Das E-MTB-Flaggschiff in der Berria-Palette heißt Mako Hybrid GT. GT hört sich nach sportlichem Anspruch an, und genau jenem soll das E-All-Mountain gerecht werden. Dank einer speziellen Mixtur aus hauseigenem HM2X-Carbongeflecht und besonders widerstandsfähigem Harz soll der Rahmen des Mako Hybrid GT laut Hersteller mit nur 2600 Gramm nicht nur sehr leicht, sondern auch ultrastabil ausfallen. Harter Geländeeinsatz ist auch qua Federweg vorprogrammiert. Denn mit 160 Millimeter Federweg an der Front und 150 Millimeter am Heck klopft das All Mountain an der Pforte zum Enduro-Segment.
Für einen besonders breiten Einsatzbereich soll dabei ein Feature sorgen, das man auch von Herstellern wie Rocky Mountain oder Trek kennt: Per Flipchip in der Sitzstrebe lässt sich die Geometrie verstellen. In der flacheren Einstellung misst der Lenkwinkel dann 64,8 statt 65,2 Grad -beides eher moderate Maße. Was man vom Reach des Mako wirklich nicht behaupten kann: In der flacheren Geometrie-Einstellung schafft er es in Größe L auf rekordverdächtige 500 Millimeter, dazu montiert Berria auf dem 1,8-Zoll-Gabelschaft einen ultralangen Vorbau: 80 Millimeter in Größe M, satte 100 Millimeter in Rahmengröße L. Wählen kann man zwischen drei Rahmengrößen: S, M und L. Wobei Rahmengröße L dann echten Riesen vorbehalten bleiben dürfte.
Der Star im neuen Berria All Mountain Bike steckt aber schick integriert im Tretlager-Bereich: der Polini E-P3+ Antrieb. Der Kraftprotz aus Italien lässt seine Muskeln mit 90 Nm und 600 Watt Spitzenleistung spielen. Gewichtsmäßig spielt er mit dem Bosch Performance CX Gen4 in einer Liga: 2950 Gramm soll der Italiener auf die Waage bringen. Was das Aggregat über pure Kraft hinaus auf dem Trail zu bieten hat, lässt sich noch nicht sagen. Zwar war der Polini-Antrieb schon 2021 vorgestellt worden, bisher gab es aber noch kein Serienbike. Optisch gelungen ist die Integration des TFT3-Farbdisplay im Oberrohr des Berria Mako Hybrid GT, wo insgesamt fünf Unterstützungsstufen angezeigt werden. Über die Polini-App soll man die Unterstützungsstufen und andere Motorenparameter individuell konfigurieren können. Gespeist wird der Polini von einer 720-Wattstunden-Batterie von Samsung, die sich per Quick Release aus dem Unterrohr entnehmen lässt. Ist der Energiedurst des Kraftmeiers damit nicht gestillt, kann man mittels eines 1305 Gramm schweren Range Extender 252 Wattstunden zusätzlich tanken.
Insgesamt gibt es vom Mako GT sieben Modellausführungen. Das GT 6 und GT 7 kommen mit 150er Gabel, die übrigen fünf Modelle mit 160 Millimeter. Das Einstiegs-Modell GT 6 kostet mit Rock Shox 35 Gold 6899 Euro, das Top-Modell Mako Hybrid GT LTD.3 mit Rock Shox Lyrik Ultimate, Sram AXS und Carbon-Laufrädern von ZIPP 12.199 Euro.