Christoph Listmann
· 13.12.2011
Abfahrtsorientiertes All Mountain. Der kurze Vorbau kostet Handling-Punkte. Die Geometrieverstellung ist Unsinn.
Das Threesome wartet mit einer mächtigen Rahmenkonstruktion auf. Fette Alu-Rohre, breite Dämpferanlenkung, dicke Schweißraupen und Steckachsen bilden die All-Mountain-Basis, zwei Geometrien sind wählbar. Fox-Federelemente, SRAM-Ausstattung, stabile Laufräder und griffige Schlappen runden das Bike ab. Im Labor liegt das Fahrwerk mit 3,3 Kilo über dem Durchschnitt, die hohe Steifigkeit gibt volle Punktzahl. Der Hinterbau arbeitet bergauf sensibel und nutzt bergab den Federweg aus, im groben Terrain stellt sich ein sattes Fahrgefühl ein – so lange es geradeaus geht. Wir biegen ein in den kurvigen Part der Testrunde und siehe da: Bei Richtungswechseln sorgt das tiefe Cockpit mit dem nur 60 Millimeter kurzen Vorbau für ein unerwartet giftiges Lenkverhalten. Das Vorderrad bricht plötzlich aus, man trifft die Linie nicht und muss extrem auf der Hut sein. Der Geometrie-Check ergibt: 68,8-Grad-Lenkwinkel und 365 mm Tretlagerhöhe! Also umbauen auf die 67,5-Grad-Position (effektiv 67,8 Grad) mit sechs Millimetern weniger Federweg am Heck, dazu probehalber einen 80-mm- Lenkerhalter montieren. Diese Maßnahme entschärfte die Situation etwas, dennoch gibt es gutmütigere Bikes in dieser Kategorie.
PLUS Hinterbaufunktion, ISCG-Aufnahme
MINUS kurzer Vorbau, hohes Tretlager
Fazit: abfahrtsorientiertes All Mountain. Der kurze Vorbau kostet Handling-Punkte. Die Geometrieverstellung ist Unsinn.
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