Alleskönner9 All Mountains im großen Vergleich

Jeanette Wunderl

 · 26.06.2020

Alleskönner: 9 All Mountains im großen VergleichFoto: Wolfgang Watzke
Alleskönner: 9 All Mountains im großen Vergleich

All Mountains sind die Alleskönner unter den Mountainbikes. Dieser universelle Anspruch gelingt jedoch nicht jedem Bike unserer Testgruppe. Welches der neun Test-Bikes hat das Zeug zum Musterschüler?

Kategorie All Mountain | Federweg 140 bis 160 Millimeter | Preisklasse bis 4650 Euro

Hand aufs Herz. Wie geht es Ihnen, wenn Sie den Begriff "Musterschüler" hören? Die positiv oder negativ gefärbte Verknüpfung hängt – wie so oft – vom gewählten Betrachtungswinkel ab. Dem einen mag jetzt sofort der Begriff "Streber" durch den Kopf schießen. Genau wie damals, als der Typ mit der Nickelbrille und dem Strickpullover auf jede Lehrerfrage mit einem Fingerschnippen reagierte. Handelt es sich bei dem Musterschüler aber vielleicht sogar um das eigene Kind oder einen besonders gewissenhaften Menschen, auf den man sich verlassen muss, hat das Ganze schon wieder einen anderen Anstrich.

  Alpines Gelände wie hier beim Fotoshooting in Santa Caterina sind die Spielwiese eines modernen All Mountains. Foto: Wolfgang Watzke
Alpines Gelände wie hier beim Fotoshooting in Santa Caterina sind die Spielwiese eines modernen All Mountains. 

In Bezug auf unsere All-Mountain-Testgruppe ist der Musterschüler durchweg positiv besetzt. Denn: Es handelt sich um ein Fully mit ordentlichen Federwegsreserven, das einen weder bergauf noch bergab im Stich lässt und für wirklich jedes Gelände gewappnet ist. Ein Bike, das alle Facetten aus dem Effeff beherrscht. Durch den Federweg von 140 bis in Ausnahmefällen sogar 160 Millimetern liegt die Paradedisziplin der All Mountains zwar in der Abfahrt. Dennoch lassen sich Berge oder Touren mit über Tausend Höhenmetern bezwingen.

Um es vorwegzunehmen: Nicht allen unserer neun All Mountains im Test gelingt dieser Spagat. Sind entweder nur die Uphill- oder die Downhill-Qualitäten besonders stark ausgeprägt und gibt es Schwächen bei der Ausstattung, Verarbeitung oder Garantieleistung, fällt das Punktekonto auf Seite 68 dürftig aus. Nur die Klassenbesten, die alles können, finden sich vorne links in der Tabelle wieder. Wer jedoch einen Spezialisten sucht, der – metaphorisch ausgedrückt – vor allem rechnen oder schreiben kann, der wird beim Blick in die Punktetabelle ebenfalls fündig.

  Mit 150 Millimetern Federweg und einer effizienten Kletterposition gibt es weder bergauf noch bergab Grenzen.Foto: Wolfgang Watzke
Mit 150 Millimetern Federweg und einer effizienten Kletterposition gibt es weder bergauf noch bergab Grenzen.

Im Vergleich zu 2019 gibt es einen positiven Trend zu verzeichnen. Die Bikes sind trotz gleichem Preisbereich leichter geworden. Mit durchschnittlich 14,13 Kilo inklusive Pedalen bringt das aktuelle Testfeld immerhin 270 Gramm weniger auf die Waage. Der Löwenanteil der Gewichtsersparnis steckt dabei in den Laufrädern, die trotz überwiegend solider Bereifung leichter geworden sind. Dafür wuchs das Rahmengewicht auf durchschnittlich 2800 Gramm ohne Dämpfer.

Den kompletten Vergleichstest von neun All-Mountain-Fullys bis 4650 Euro Euro aus BIKE 5/20 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 1,99 Euro.

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Bulls Wild Ronin Team

  
Foto: David Schultheiß
  • Bulls Wild Ronin Team
  • Koba Trailtool AM
  • Kona Process 134 AL/DL 29
  • Last Glen MX
  • Orbea Occam M30
  • Propain Hugene Performance
  • Scott Genius 920
  • Specialized Stumpjumper Comp Carbon
  • YT Jeffsy Pro 29
  Der ehemalige EWS-Champion und mehrfache Megavalanche-Sieger Jérôme Clementz unterstützte uns tatkräftig beim Test auf dem Borderline-Trail in Freiburg. Der 35-Jährige bringt bei einer Größe von 1,69 Meter 67 Kilo auf die Waage.Foto: David Schultheiß
Der ehemalige EWS-Champion und mehrfache Megavalanche-Sieger Jérôme Clementz unterstützte uns tatkräftig beim Test auf dem Borderline-Trail in Freiburg. Der 35-Jährige bringt bei einer Größe von 1,69 Meter 67 Kilo auf die Waage.

Diesen Artikel finden Sie in BIKE 5/2020. Die gesamte Digital-Ausgabe können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Print-Ausgabe im DK-Shop nachbestellen – solange der Vorrat reicht:

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