All Mountain Bike: die Generalisten

Ist ein All Mountain Bike eine Abkürzung für Allrounder Mountainbike oder eine Kurzform von Fahrrad für alle Berge? Beide Antworten sind richtig. BIKE beleuchtet in diesem Artikel die Besonderheiten von All Mountain Bikes.

Wie sind All Mountain Bikes definiert?

All Mountains sind Bikes mit variablem Einsatzbereich. Bei ihnen handelt es sich in der Regel um vollgefederte Mountainbikes, die bergauf und auf Abfahrten für möglichst viel Fahrspaß sorgen sollen. Der Anteil an Downhill und Uphill auf den jeweiligen Trails ist etwa gleich groß. Dazu gehört auch das Absolvieren von leichten Sprüngen. Auch eine gehörige Portion an flachen Trails, die über Wurzeln, Wiesen, Stock und Stein führen, ist dabei. Die Sitzposition auf einem All Mountain ist sportlich und bewegt sich mit Blick auf die Oberkörperstreckung zwischen der gestreckteren Cross-Country- und der etwas aufrechteren Enduro-Position.

Wie sind All Mountain Bikes ausgestattet?

  • Die Federwege liegen zwischen 120 und 160 Millimetern. Sie können oft vorn an der Federgabel und mittlerweile immer öfter auch am Hinterbau reduziert werden. Manchmal lassen sich die Federelemente für Bergauffahrten sogar komplett blockieren.
  • Das Gewicht von All Mountains ist wegen des Bergauffahrens nicht ganz unwichtig, besitzt aber nicht die allererste Priorität. Diese liegt auf Verlässlichkeit, Fahrkomfort und mehr Federwegreserven beim Fahrwerk, was sich mit Gewichten zwischen zehn und 14 Kilogramm sehr gut realisieren lässt. Da stellt sich natürlich die Frage nach Carbon oder Aluminium-Rahmen? Hier muss nach Geldbeutel und Vorliebe abgewogen werden. Carbon ist teurer, leichter und robuster, aber wenn es einmal kaputt ist, lässt es sich kaum mehr reparieren. In diesem Fall bietet Alu mehr Möglichkeiten.
  • Zu All Mountain Bikes gehört ein Rahmen mit einer hohen Steifigkeit und einer hohen Laufruhe, da Geschwindigkeit und Belastung zwar nicht in allen Situationen gleich sind, aber ein Allrounder viele unterschiedliche Situationen bewältigen muss.
  • Bei den Reifen werden oft eine breitere Ausführung und ein stärkeres Profil gewählt.
  • Die Laufräder bewegen sich typischerweise zwischen 27,5 und 29 Zoll mit Tendenz zur größeren Ausführung.
  • Die Bremsen sind üblicherweise hydraulische Scheibenbremsen.
  • Die Schaltung sollte wegen der Bergauf- und Bergabfahrten eine große Bandbreite abdecken. Bevorzugt sind daher 1fach-Antriebe mit einer 12fach-Kassette.

Was ist der Unterschied zwischen Trailbikes und All Mountain Bikes?

Faktisch ist der Einsatzbereich für beide derselbe. Auch Trailbikes sind Allrounder und die Bezeichnung wird manchmal als Oberbegriff für Trail, Touren Marathon und auch All Mountain Bikes zusammengefasst. Die Gemeinsamkeit ist, dass Bergauffahren im Anforderungsprofil enthalten ist. Ein Unterschied: Trailbikes sind im Vergleich zu All Mountains eher für längere Touren, aber dafür für ein etwas anspruchsloseres Gelände gemacht. Das führt dazu, dass die Federwege bei Trailbikes 150 Millimeter in der Regel nicht überschreiten und dass viele Trailbikes auch in der Ausführung als Hardtail zu kaufen sind. Die Dämpfer müssen nicht ganz so hohe Anforderungen erfüllen und der Hinterbau darf in der Tat auch mal ungefedert sein, wodurch sie auch etwas leichter werden. Aber es ist wichtig festzuhalten, dass wir hier nur von einer Tendenz reden. Die Grenzen sind fließend, Trailbikes und All Mountain Bikes ähneln sich sehr.

Was ist der Unterschied zwischen Enduros und All Mountain Bikes?

Enduro Mountainbikes sind ebenso wie All Mountains in der Regel Räder mit Vollfederung. Sie sind vom Einsatzbereich her deutlich stärker auf Abfahrten ausgelegt, wozu dann auch längere Drops und Sprünge gehören. Das Verhältnis von Uphill zu Downhill liegt etwa bei 1:2, vielleicht sogar noch etwas stärker zu den Abfahrten verschoben. Das erhöht natürlich die Anforderungen an die Dämpfung. Konsequenterweise liegen die Federwege bei Enduros zwischen 150 und 180 Millimetern. Aber selbst mit einem Gewicht zwischen zwölf und 16 Kilogramm sind Enduros noch tourentauglich und lassen sich auch bergauf wuchten, wenn auch mit etwas mehr Mühe und mit weniger Geschwindigkeit. Eine versenkbare Sattelstütze verbessert am Berg die Sitzposition und gewährleistet mehr Beinfreiheit bei den Abfahrten. Der oftmals gekröpfte Lenker unterstützt dabei die aufrechtere Sitzhaltung. Enduros haben ein einstellbares Fahrwerk sind häufig mit noch breiteren Reifen und noch stärkerem Profil unterwegs wie All Mountain Bikes, um eine gute Traktion zu erzielen.

Welche Vorteile und Nachteile bieten All Mountain Bikes?

Bei den Vorteilen und Nachteilen von All Mountains hängt es vor allem an der individuellen Präferenz. Etwas anspruchsvoller, dafür vielleicht etwas kürzere Touren? Dann ist es das All Mountain Bike. Im umgekehrten Fall sollte es ein Trailbike sein. Im Vergleich zu Enduros bieten AM-Mountainbikes natürlich den Vorteil der besseren Beweglichkeit und des höheren Fahrspaßes Uphill. Wer Fahrspaß allerdings hauptsächlich über lange Drops und rasante Abfahrten definiert, der wird mit einem Enduro definitiv glücklicher. Es ist dabei auch noch festzuhalten, dass sich Enduros aufgrund fortschreitender Technologien und zunehmend leichterer Komponenten immer stärker in Richtung Uphill-Tauglichkeit entwickeln. Enduros haben das Potenzial, die neuen Allrounder zu werden.

Welche Hersteller von All Mountain Bikes gibt es

Das Stumpjumper von Specialized gilt als das erste Serien-MTB überhaupt. Selbstverständlich sind die aktuellen Stumpjumper EVO Modelle nicht mehr mit dem frühen Klassiker zu vergleichen, der vor Jahrzehnten auf den Markt gebracht wurde. Aber es ist bezeichnend, dass der heutige Stumpjumper sowohl unter dem Etikett eines Trail-Bikes als auch eines All Mountain Bikes verkauft wird. Bei BIKE werden regelmäßig aktuelle Neuerscheinungen und Facelifts vorgestellt und auch getestet. Die wichtigsten Hersteller von All Mountains sind unter anderem:

  • Canyon
  • Specialized
  • Cannondale
  • YT
  • Propain
  • Rocky Mountain
  • Merida
  • Santa Cruz
  • Bulls
  • Trek
  • Cube
  • Scott
  • Giant
  • Bold
  • Yeti

Das All Mountain Bike: Allrounder für alle Berge und Fahrspaß

Den größten Fahrspaß auf anspruchsvollen, aber geländetechnisch ausgewogenen Trails bieten All Mountain Bikes. Wenn Sie bergauf nichts gegen etwas Kurbeln einzuwenden haben und bergab den einen oder anderen Drop einbauen möchten, dann ist ein klassisches All Mountain Bike genau das richtige Fahrrad für Sie. Schauen Sie regelmäßig bei BIKE vorbei und gönnen sich einen tieferen Blick in die Testberichte und Produktvorstellungen. Dann finden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit genau das MTB, das am besten zu Ihnen passt.

ALL MOUNTAIN
Neues Fullpower Light-E-MTB von BH

BH iLynx+
Neues Fullpower Light-E-MTB von BH

Mit dem iLynx+ stellt BH Bikes ein neues Fullpower Light-E-MTB vor. Dank Shimano EP801 Motor besitzt das Bike die volle Power eines normalen E-Bikes. Doch durch einen kleineren Akku und einem leichten Rahmen wiegt das Rad gerade mal 19,8 Kilogramm. Welche Features das neue iLynx+ noch besitzt, lesen Sie hier!
Crossworx Lite 290 - Thüringer All Mountain Bike im Test

Traumbikes 2023
Crossworx Lite 290 - Thüringer All Mountain Bike im Test

Mit seiner eigenständigen Optik und der Produktion in Deutschland hat sich Crossworx einen Namen in der Custom-Szene erarbeitet. Wir zeigen, ob die Bikes der Thüringer auch mit ihrer Performance punkten können.
Die 6 begehrtesten Bikes im Test

Die Traum-Bikes der BIKE-Leser
Die 6 begehrtesten Bikes im Test

Traum-Bikes folgen nur selten rationalen Mustern - egal ob exzessiver Leichtbau, außergewöhnliches Rahmendesign oder fortschrittliche Technologien. Bei den Wunsch-Bikes unserer Leser ist das nicht anders. Wir haben die begehrtesten Modelle der BIKE-Community gesammelt und zum Test gebeten.
6 E-MTBs für leichte Touren im Test

E-Fullys unter 5500 Euro
6 E-MTBs für leichte Touren im Test

Unter 5000 Euro ist es schwierig, ein E-Fully zu finden, das echten Geländespaß bietet. Wir haben den Markt sondiert und Modelle herausgefiltert, denen wir das Potenzial zutrauen. Welches bietet das beste Paket? Und reicht das Budget für ambitionierte E-Biker?
Das All Mountain Bike Merida One-Forty 10k im Test

Traum-Bikes 2023
Das All Mountain Bike Merida One-Forty 10k im Test

Merida One-Forty 10k: Pünktlich zum 50-jährigen Firmenjubiläum präsentierte Merida ein brandneues All Mountain Bike. Wir zeigen mit unserem Test, wie viel Traum-Bike in der Massenware aus Taiwan steckt.
Testsieger Cube Stereo Hybrid 140 HPC Race 750

E-Fullys unter 5500 Euro
Testsieger Cube Stereo Hybrid 140 HPC Race 750

Das Cube Stereo Hybrid 140 HPC Race 750 vereint einen niedrigen Preis mit sehr guter Ausstattung, viel Reichweite und einem Top-Antrieb. Leichter als das Vorjahresmodell ist das 2023er-Cube auch.
Updates & gesenkter Einstiegspreis für den Testsieger

Canyon Spectral:On CFR 2023
Updates & gesenkter Einstiegspreis für den Testsieger

Das beliebte All Mountain Bike Canyon Spectral:On bekommt für 2023 einige Updates spendiert - und obendrein einen günstigeren Einstiegspreis. Neuer Motor, App, GPS-Modul und mehr Federweg sollen das Wattstundenwunder noch besser machen.
Stevens E-Inception AM 7.6.1 GTF im Test

E-Fullys unter 5500 Euro
Stevens E-Inception AM 7.6.1 GTF im Test

Das Stevens E-Inception AM ist hochwertig ausgestattet. Das zeigt sich an der guten Federgabel und den starken Bremsen, hebt aber den Preis. Insgesamt begleitet es einen souverän auf Tour.
Giant Stance E+ 1 Pro im Test

E-Fullys unter 5500 Euro
Giant Stance E+ 1 Pro im Test

Das Giant Stance E+ 1 Pro kann sowohl entspannte Tour als auch sportlichen Trail. Mit großem Akku unterstützt das Giant auch auf einer erweiterten Runde. Die Uphill-Performance ist top.
Vitus E-Sommet VR im Test

E-Fullys unter 5500 Euro
Vitus E-Sommet VR im Test

Mit dem Vitus E-Sommet VR hat der irische Hersteller ein super E-Enduro aufgelegt. Geometrie, Fahrwerk und Ausstattung garantieren Fahrspaß. Leider muss man Abstriche beim Motor machen.