KettenreaktionSram & Shimano auf dem Folterprüfstand

Robert Kühnen

 · 03.10.2021

Kettenreaktion: Sram & Shimano auf dem FolterprüfstandFoto: Ryan Creary
Kettenreaktion: Sram & Shimano auf dem Folterprüfstand

Kette, Ritzel und Kettenblätter sind Verschleißteile, die beim Biken extrem gefordert werden. Wir wollten daher wissen: Wie standfest sind die Antriebe?

Ein Kilometer mit dem Taxi kostet rund zwei Euro. Aber was kostet eigentlich ein Kilometer mit dem Bike? Wenn man seinen Antrieb binnen 500 Kilometern vollständig hinrichtet – zumindest die Kassette – wie es unserem Leser Alexander Klein passiert ist, werden bei aktueller Zwölffach-Technik schnell 200 Euro für den Ersatz fällig. Das macht, alle anderen Kosten außen vor, 40 Cent pro Kilometer. Mit Abschreibung weiterer Teile könnte sich der endgültige Kilometerpreis sogar verdoppeln. Ein knapper Euro pro Kilometer? Ja, das ist die Realität. Eine Realität. Unserem Leser ist das mit dem E-MTB passiert. Wer aber mit der puren Kraft seiner Beine tritt, wie die meisten BIKE-Leser, kommt weiter. Es gibt Berichte von Fahrern, die eine Sram-XX1-Kassette 20000 Kilometer bewegt haben, mit drei Ketten- und zwei Kettenblattwechseln. Das macht für eine XX1 Antriebskosten von rund 5 Cent pro Kilometer, was schon sehr viel freundlicher klingt. BIKE-Chefredakteur Henri Lesewitz quält seine XX1-Gruppe auch schon über 10000 Kilometer und hat trotz reichlich Matsch und Staub bislang nur Ketten gewechselt. Verschleiß beim Biken ist also ein weites Feld.

Foto: Robert Kühnen

Was macht den Unterschied, und wie kann man feststellen, ob ein Getriebe haltbar ist? Klar ist, dass die Umweltbedingungen eine Rolle spielen. Unsere bisherige Labortesterfahrung ist, dass Verschleiß ohne schmirgelnden Sand sehr viel langsamer vonstatten geht. Wer also seinen Antrieb sauber hält und nicht mit schwarzer Schmirgelpaste seine Ritzel traktiert, kommt weiter. Das ist logisch. Nun lässt sich Schmutz auf dem Antrieb beim Biken aber nicht immer vermeiden. Genau genommen ist es die Natur des Sports, sich durch den Dreck zu wühlen. Macht ja auch Spaß. Nur der Antrieb, der leidet. Und plötzlich rutschen die Gänge durch. Spätestens, wenn man eine neue Kette aufzieht, im guten Glauben, seinem Antrieb etwas Gutes zu tun. Dreck ist also ein Faktor. Ein weiterer ist der gefahrene Gang. Je weniger Zähne im Spiel sind, desto rapider ist der Verschleiß. Einfach-Antriebe mit kleinen Blättern sind daher Verschleißbeschleuniger. Tritt man viel das 12er-, 14er- oder 16er-Ritzel, schmelzen die Zähne sehr viel schneller als in den Berggängen. Und schließlich die Muskelkraft. Oder die kombinierte Bein- und Motor-Power. Auch diese ist ein weites Feld. Sind alle Faktoren ungünstig, geht es rasant dahin mit dem Getriebe, sind alle Faktoren positiv, halten die Komponenten sehr viel länger.

Kette, Ritzel und Kettenblätter sind Verschleißteile, die beim Biken extrem gefordert werden. Ihr Austausch kann bei Zwölffach-Getrieben richtig teuer werden. Wir wollten daher wissen: Wie standfest sind die Antriebe? Die Antworten liefert unser Labortest mit den sieben beliebtesten 1x12-Schaltgruppen.
Foto: Ryan Creary

Im Labor haben wir ermittelt, wie sich die Antriebe im Dauerbetrieb und bei hohen Lasten verhalten. Den kompletten Test der sieben beliebtesten 1x12 Schaltgruppen aus BIKE 9/2021 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen.

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