Stefan Frey
· 17.01.2020
Die Elektronik hält Einzug am Bike. Wir haben ein Dauertest-Fully mit Hightech-Parts bestückt. Technischer Overkill oder echter Mehrwert fürs Fahrerlebnis? Fünf Tester, fünf Statements.
Mir läuft die Zeit davon. Gerade eben warnt die Anzeige am GPS-Gerät: Akku-Stand fünf Prozent. Gemeint ist das Schaltwerk der funkgesteuerten Sram AXS. Ich bin mal wieder mit unserem Redaktionsdauertest-Bike, einem elektronisch aufgerüsteten Scott Genius auf Tour und sehe mich schon im kleinsten Gang nach Hause strampeln. Sobald der Akku-Stand seinen Nullpunkt erreicht, endet das Surren des Schaltwerks nämlich so abrupt wie der Bierausschank zur Sperrstunde.
Sind elektronische Bauteile Fluch oder Segen für Mountainbiker? Diese Frage wollten wir mit einem Dauertest-Bike der besonderen Art klären. Deshalb haben wir vor gut einem halben Jahr ein Scott Genius mit allem ausgerüstet, was der Komponentenmarkt an elektronischen Helfern so hergibt. Besonders interessierte uns natürlich die Funktion der brandneuen, funkgesteuerten AXS-Komponenten von Sram und Rockshox sowie das automatische Live-Valve-Fahrwerk von Fox. Zusammen mit einem Wattmesssystem, Reifendruckkontrolle und GPS-Computer summierte sich der Preis des Genius auf stolze 15000 Euro. Das Gewusel aus USB-Kabeln und Steckern zum Laden der zahlreichen Akkus wirkte wie der Schlangenkopf der Medusa und wurde von den fahrinteressierten Kollegen von Anfang an skeptisch betrachtet. Dennoch war das Genius in der Redaktion heiß begehrt. Insgesamt fünf Kollegen fühlten der Elektronik auf ihrer Hausrunde, im Bike-Urlaub oder bei einem Besuch im Bikepark auf die Platinen.
Diesen Artikel finden Sie in BIKE 12/2019. Die gesamte Digital-Ausgabe können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Print-Ausgabe im DK-Shop nachbestellen – solange der Vorrat reicht: