Peter Nilges
· 08.06.2017
Mit den im letzten Jahr gezeigten 1x12-Schaltungen (Eagle XX1 und X01) sagte Sram Good Bye zum Umwerfer. Die beiden Gruppen kosten jedoch über 1000 Euro. Jetzt kommt 12fach für die breite Masse.
Erst vergangenes Jahr brachte Sram die beiden 12fach-Schaltungen XX1 und X01 Eagle auf den Markt. Durch die breite Spreizung der 12fach-Kassette von 10 bis 50 Zähne steht eine Bandbreite von 500 Prozent zur Verfügung. Damit sollte das Gros der Mountainbiker im sportlichen Einsatz mit nur einem Kettenblatt sehr gut zurecht kommen. Der Haken an der Sache: Wie es sich für Top-Schaltgruppen gehört, kosten beide Schaltungen deutlich über 1000 Euro.
Um die 12fach-Technik erschwinglich zu machen, stellt Sram jetzt die neue GX Eagle vor. Für 499 Euro für die Komplettgruppe ebnet Sram der breiten Masse an Bikern den Zugang zum Single-Kettenblatt und damit den Verzicht auf den Umwerfer. In Zukunft wird man die neue Schaltung bereits an Bikes für knapp über 1000 Euro sehen. Die neue Schaltgruppe von Sram wird ab sofort erhältlich sein.
Um den Preispunkt möglich zu machen, verzichtet Sram bei der neuen GX Eagle auf den Einsatz von Carbon. Stattdessen kommen geschmiedete Alu-Kurbeln zum Einsatz. Bei der Kassette greift Sram ebenfalls auf bewährte Technik zurück. Die Kassette wird nicht etwa wie bei den beiden Topgruppen aufwändig aus einem Stahlblock gefräßt, sondern die einzelnen Ritzeln werden zusammen genietet. Bei der Bandbreite der Kassette bleibt alles wie gehabt. Auch GX-Käufer proftieren von einer Spreizung mit 10-50 Zähnen. Für die GX Eagle ist daher ein XD-Freilaufkörper erforderlich, der mittlerweile für fast alle gängigen Naben verfügbar ist.
Vor allem Kassette (+82 Gramm) und Kurbel (+110 Gramm) bringen etwas mehr als die Topgruppen XX1 Eagle und X01 Eagle auf die Waage. Durch die wenigen Teile ist die GX Eagle aber gerade mal 250 Gramm schwerer als die X01 Eagle. BIKE hat die GX Eagle-Schaltung bereits auf der Waage gehabt:
BIKE konnte die GX Eagle bereits zwei Tage lang auf den Trails in Latsch ausgiebig fahren. Die Schaltung funktionierte sowohl an steilen Rampen als auch in Downhills einwandfrei und absolut zuverlässig. Ohne den direkten Vergleich mit den beiden teureren Eagle-Gruppen konnten wir kaum einen Unterschied in Sachen Präzision und Schaltperformance feststellen. Damit ist die GX Eagle eine sehr interessante Option für alle, die mit einer Einfach-Schaltung mit großer Bandbreite liebäugeln, aber nicht so viel Geld ausgeben wollen. BIKE hat bereits eine GX-Gruppe im Einsatz, um die Haltbarkeit zu beurteilen. Mehr dazu in einer der nächsten BIKE-Ausgaben.