Tobias Brehler
· 17.07.2016
Eben erst vorgestellt und dennoch durften wir den neuen Yamaha PW-X Antrieb bereits testen. Ob der Yamaha-Antrieb besser als Shimano, Bosch und Brose ist, erfahren Sie hier.
Im Rahmen der Neuheiten-Präsentation von Haibike hatten wir die Möglichkeit, den neuen Yamaha PW-X in einem Haibike-Prototypen über die Trails zu jagen. Wir waren gespannt, ob er die hohen Erwartungen erfüllen und spürbare Vorteile zum derzeitigen Yamaha-Aggregat bieten kann.
Die Eckdaten des neuen Yamaha PW-X-Antriebs sind denen der Konkurrenz sehr ähnlich:
Der neue Motor soll trotz kleinerer Außenmaße und eines geringeren Gewichts mehr Kraft als sein Vorgänger entwickeln. Die kleineren Baumaße erlauben kurze Kettenstreben (wie beim Haibike SDuro), die das Handling deutlich agiler machen sollen. Zudem nimmt der Motor so weniger prominent im Rahmen Platz.
Am Testbike wurde der Yamaha-Motor über das neue Display von Haibike gesteuert, welches im Vorbau integriert ist. Den Unterstützungsmodus wechselt man über eine Bedieneinheit am Lenkerende. Dies klappt sehr intuitiv. Am Display kann neben dem Akku-Ladezustand auch die Geschwindigkeit, die Trittfrequenz und andere Informationen abgelesen werden. Die Schiebhilfe wird ebenfalls über die Bedieneinheit aktiviert.
Beim ersten Antritt fällt sofort auf, dass der neue Motor sehr leise und unauffällig arbeitet. Selbst bei einer hohen Trittfrequenz entwickelt das Aggregat keine störenden Geräusche. Zudem zeigt sich der PW-X beim Anfahren von seiner harmonischen Seite: Die Unterstützung greift sehr schnell und das Bike setzt sich ruckelfrei in Bewegung.
Die Power setzt zwar sehr kräftig ein, doch die Traktion reißt deswegen nicht ab. Überhaupt wirkt der neue Yamaha deutlich kraftvoller als der alte, auch wenn das Drehmoment ab ungefähr 90 Umdrehungen pro Minute spürbar nachlässt, um die vorgeschriebenen 250 Watt nicht zu überschreiten. Hört man auf zu treten, dreht der Motor nicht nach, sondern beendet seine Unterstützung sanft.
Die ersten vier Modi unterscheiden sich deutlich voneinander, der Extrapower-Modus war an unserem Testbike leider nicht programmiert. In der Stufe Eco-Plus muss kräftig pedaliert werden, in Eco schon deutlich weniger. Der Standard-Modus unterstützt schon kräftig, der High-Modus kann mit sehr hohem Drehmoment punkten und lässt einen die Anstiege förmlich hochfliegen. Doch auch mit derartig starker Unterstützung bleibt die Power gut kontrollierbar.
Der neue E-Bike-Motor von Yamaha macht eine sehr gute Figur und im direkten Vergleich fallen die Verbesserungen deutlich auf. Dank harmonischer Kraftentfaltung und viel Drehmoment bietet Yamaha einen starken Gegenpol zur etablierten Konkurrenz.