Adrian Kaether
· 08.07.2019
Leistung war bisher für Yamaha nie ein Problem. Die Japaner haben deswegen für die neue Motorgeneration vor allem am Ansprechverhalten gearbeitet. Kleiner und leichter ist der neue E-Bike-Motor zudem.
Nachdem Bosch mit der Neuvorstellung seines E-Bike-Antriebs den Markt für 2020 erst vor wenigen Wochen durcheinandergewirbelt hat, zieht nun Yamaha nach. Auch die japanische Firma hat ihre neuen Aggregate kleiner, leichter und zugänglicher gemacht und will damit auch in Zukunft mehr Kunden von sich überzeugen.
Obwohl der noch aktuelle Yamaha-Antrieb PW-X nicht unter Kraftlosigkeit leidet, soll der neue Motor natürlich eine Schippe draufpacken, so das Versprechen der Japaner. Doch anstatt die Spitzenleistung des Systems unter Idealbedingungen (80 Newtonmeter, 250 Watt) weiter zu steigern, will Yamaha eine bekannte Schwachstelle ausgemerzt haben. Die Leistung soll nun über einen größeren Trittfrequenzbereich verfügbar sein, damit man sie auch wirklich in jeder Lebenslage abrufen kann. Insbesondere bei hohen Trittfrequenzen konnte der Vorgänger nicht mehr die nötige Power bereitstellen.
Dazu wurde an vielen Details der Motoren gefeilt, die zu einem völlig neuen Fahrgefühl führen sollen. Sowohl beim Sport-Modell PW-X2 (Nachfolger des PW-X) als auch beim Allround-Motor PW Series ST (Nachfolger des PW Series SE) soll das Ansprechverhalten maßgeblich verbessert worden sein. Der X2 erhält zusätzlich auch ein neues Freilaufsystem, das den Leerweg um ein Drittel reduzieren und für ein schnelleres Eingreifen des Motors beim Berganfahren sorgen soll.
Beide Modelle profitieren nun auch vom sogenannten 4-Sensoren-System, das automatisch Up- und Downhill erkennt und ein neues Motorprofil möglich macht: Im Automatic Support Mode steuert der Motor selbst die Leistung und soll zum Beispiel beim Berganfahren durch ein besonders sanftes Ansprechverhalten auch auf rutschigem Untergrund ein Durchdrehen des Hinterrades und ein Steigen des Vorderrades vermindern beziehungsweise vermeiden.
Neu und vielleicht am wichtigsten ist, dass der Yamaha X2 nun sein maximales Drehmoment auch bei höheren Trittfrequenzen noch ausspielen können soll – auch dank der 4-Sensoren-Technik. Yamaha spricht von einer Steigerung des Drehmoments um 50 Prozent gegenüber dem alten Motor bei 100 Umdrehungen pro Minute. Eine Gewichtsreduktion um 380 Gramm und eine Verkleinerung des Volumens um 13 Prozent sowie eine bessere Kühlung sind weitere Highlights der neuen E-Bike-Motoren von Yamaha. Der X2 baut so nur noch 98,5 Millimeter breit, die Achse misst jetzt nur noch 128 Millimeter, was einen schmaleren Q-Faktor und damit ein „normaleres“ und komfortableres Fahrgefühl ermöglicht. Der exklusive EXPW-Modus (Extra High Power) beschließt die Ausstattung des neuen PW-X2 Motors.
Alle Informationen zum neuen Motor finden Sie auf der Website des Herstellers.