Bosch integriert den Akku ins Unterrohr

Tobias Brehler

 · 20.06.2017

Bosch integriert den Akku ins UnterrohrFoto: Hersteller
Bosch integriert den Akku ins Unterrohr

Der Bosch Powertube-Akku kann komplett ins Unterrohr integriert werden. Die neue Batterie ist mit allen Bosch-Produkten kombinierbar und verfügt über 500 Wh. Außerdem neu: eShift und Bosch eBike ABS.

Nach dem im Frühjahr vorgestellten E-MTB-Modus für den Bosch Performance CX-Motor lässt Bosch die nächste Katze aus dem Sack: Den neuen Powertube-Akku. Den können Bike-Hersteller zukünftig formschön in den Rahmen von E-Mountainbikes integrieren. Mit diesen Neuerungen will Bosch zu Shimano aufschließen, beziehungsweise die Japaner überholen: Denn bislang hatte Shimano mit dem Steps E-8000 in Sachen Integration und Motor-Ergonomie die Nase vorn.

  So lässt sich der neue Bosch-Akku aus dem Rahmen nehmen. Fixierung lösen…Foto: Hersteller
So lässt sich der neue Bosch-Akku aus dem Rahmen nehmen. Fixierung lösen…
  … und schon kann man den Powertube 500 aus dem Unterrohr nehmen.Foto: Hersteller
… und schon kann man den Powertube 500 aus dem Unterrohr nehmen.
  Über den Klickmechanismus kann man den neuen Bosch Powertube schnell aus dem Unterrohr entfernen.Foto: Privatfoto
Über den Klickmechanismus kann man den neuen Bosch Powertube schnell aus dem Unterrohr entfernen.
  Mehr Freiheiten für Hersteller: Durch den integrierbaren Bosch-Akku dürften die E-Mountainbikes der kommenden Saison um einiges kompakter und hübscher werden. Hier ein Vorgeschmack.Foto: Privatfoto
Mehr Freiheiten für Hersteller: Durch den integrierbaren Bosch-Akku dürften die E-Mountainbikes der kommenden Saison um einiges kompakter und hübscher werden. Hier ein Vorgeschmack.
  Das Showbike von der Bosch-Präsentation könnte ein Prototyp des Cube Stereo Hybrid sein.Foto: Hersteller
Das Showbike von der Bosch-Präsentation könnte ein Prototyp des Cube Stereo Hybrid sein.

Powertube: Die Fakten zum neuen Bosch-Akku

Die Powertube 500-Einheit lässt sich in verschiedeneste Rahmen integrieren und soll Bike-Herstellern mehr Freiheit bei der Konstruktion von E-MTBs bieten. Den Akku kann man nach oben, unten oder zur Seite entnehmen. Für mehr Sicherheit und einfaches Handling beim Einsetzen und Entnehmen soll ein zweistufiger Mechanismus sorgen: Beim Aufschließen klickt der Akku etwa zwei Zentimeter aus dem Rahmen und lässt sich so intuitiv greifen. Eine Sicherung soll das Herausfallen des Akkus verhindern. Außerdem kann der Powertube 500 direkt am Rad geladen werden. Für Touren-Biker interessant: Durch Vertiefungen an der Oberseite können wahlweise Flaschenhalter oder Design-Blenden angebracht werden. Die schwarze Oberfläche des Powertube in edlem, eloxiertem Aluminium wirkt hochwertig und robust.

  Der schlanke Bosch Powertube- Akku sollte sich gut ins Unterrohr integrieren lassen.Foto: Hersteller
Der schlanke Bosch Powertube- Akku sollte sich gut ins Unterrohr integrieren lassen.
  Mit auf dem Unterrohr sitzenden Akkus wird beim Bosch Performance CX-Motor bald Schluss sein. Mit dem neuen E-MTB-Modus und dem schlanken Powertube 500 sagt Bosch der Konkurrenz den Kampf an.Foto: Markus Greber
Mit auf dem Unterrohr sitzenden Akkus wird beim Bosch Performance CX-Motor bald Schluss sein. Mit dem neuen E-MTB-Modus und dem schlanken Powertube 500 sagt Bosch der Konkurrenz den Kampf an.

Der integrierbare Akku besitzt eine Kapazität von 500 Wattstunden und zeigt sich kompakt: Die Abmessungen (349 x 84 x 65 Millimeter) sowie das Gewicht (etwa 2,8 Kilogramm) versprechen gute Integrationsmöglichkeiten, auch wenn der Powertube aufgrund seiner robusteren Bauweise einen Tick schwerer ist als der aktuelle Powerpack 500. In den Rucksack lässt sich der Akku zudem gut packen – Stichwort Ersatzbatterie auf langen Touren. Der neue Lithium-Ionen-Akku ist auch in Kombination mit DualBattery verfügbar: Wird er vom Hersteller horizontal verbaut, lässt sich das Unterrohr beispielsweise für einen zusätzlichen Rahmenakku oder einen Flaschenhalter nutzen.

  Falls ein Akku nicht reicht: Auch die neue Powertube-Batterie kann mit einem regulären Bosch-Akku zur Dual-Battery verbunden werden.Foto: Hersteller
Falls ein Akku nicht reicht: Auch die neue Powertube-Batterie kann mit einem regulären Bosch-Akku zur Dual-Battery verbunden werden.

eShift

Die elektronische Schaltlösung Bosch eShift ist zum Modelljahr 2018 in drei neuen Varianten erhältlich. Sie soll für komfortables Schalten, weniger Verschleiß und ein Plus an Fahrsicherheit sorgen. In der Ausführung als Kettenschaltung mit Shimano XTR Di2 oder XT Di2 ist eShift speziell für E-Mountainbikes ausgelegt. Die Kettenschaltung soll optimal auf den Motor abgestimmt sein, damit auch am Berg schnelles und präzises Schalten möglich ist.

Bosch eBike ABS: Antiblockiersystem für E-Bikes

Außerdem bringt Bosch das erste serienreife ABS für E-Bikes auf den Markt. Das ist vorerst den City- und Trekking-Bikern vorbehalten, könnte aber in absehbarer Zeit auch seinen Weg an das E-Mountainbike finden. Das Antiblockiersystem soll das Blockieren des Vorderrads auf losem Untergrund sowie das Steigen des Hinterrads auf festem Untergrund verhindern können. Ab Herbst 2017 soll es mit ersten Partnern und deren Pedelecs eingeführt werden, ab Herbst 2018 soll es auf den Markt kommen. Bei der Entwicklung konnte Bosch auf Teile aus ABS-Systemen von Motorrädern zurückgreifen und sie für den Einsatz an E-Bikes optimieren. Mit den zwei neuen Pedelec-Motoren Active Line und Active Line Plus zeigt Bosch, wo die Reise in Zukunft hingeht. Die Antriebe sind zwar rein für City- und Trekkingbikes und nicht für den Einsatz am E-MTB vorgesehen, doch die Technik könnte bald in den Performance CX-Antrieb übernommen werden. Der Clou: ein neues Getriebekonzept, größere Kettenblätter und eine geänderte Übersetzung. Fahrer profitieren in der Folge von einem geringeren Tretwiderstand jenseits der 25 km/h-Marke und einem deutlich leiseren Motor.

  Das Bosch eBike ABS soll für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Brauchen auch E-Mountainbikes dieses Plus an Sicherheit beim Bremsen?Foto: Hersteller
Das Bosch eBike ABS soll für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Brauchen auch E-Mountainbikes dieses Plus an Sicherheit beim Bremsen?
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