DIE TESTERGEBNISSE
So haben wir getestet: Der Bikepark am Geißkopf in Bischofsmais hat für All Mountains einiges zu bieten. Von der Talstation geht es vier Kilometer auf mäßig steilem Forstweg und einem steilen und sehr verblockten Stein- und Wurzel-Trail zur Bergstation. Während der 260 Höhenmeter beurteilten wir die Klettereigenschaften. Ab hier lautet das Kommando: Sattelstützen absenken und mit Vollgas in den Flow Country, einem flüssigen Trail mit Anliegern und kleinen Sprüngen. Hier zeigte sich das Handling der Bikes im Downhill und bei schnellen Richtungswechseln. Vom Flow-Country-Trail ging es dann über die verblockte Downhill-Passage, und über den Dual Slalom mit Steilkurven und Tables ins Ziel.
DAS SAGEN DIE LESER-TESTER:
Prof. Dr. Tobias Huep:
Das Genius 900 ist für mich der Allrounder, der, je nach Reifenwahl, alles mitmacht – von Bikepark bis Marathon. Mit dem Genius 700 Plus fühlte ich mich zwar stets sicherer, ich war aber subjektiv keinen Deut schneller als mit den anderen beiden Konzepten.

Lars Scharl Prof. Dr. Tobias Huep, Jurist: 54 Jahre/1,86 m/71 kg; Fahrerprofil: Hobbyracer, Alpenüberquerungen. Fährt 29er-Fully und 26er-Enduro
Dr. Dominik Erhardt:
Das 27,5er-Genius geht agil bergauf und überraschend stark bergab. Obwohl ich 29er- Verfechter bin, hatte ich mit dem Genius 700 am meisten Spaß. Das Plus-Format setzt emotionale Akzente. Hoher Eisdielen-Faktor und interessant für den Einsatz auf Schnee und Sand.

Lars Scharl Dr. Dominik Erhardt, Dipl.-Wirt.-Ing.: 34 Jahre/1,83 m/66 kg. Fahrerprofil; Eingefleischter Fully-Fahrer (29er), liebt Marathons
DAS SAGT DAS TESTLABOR:
Vergleicht man die drei Reifenmaße anhand von Schwalbe-Reifen (27,5+ in 2,8 Zoll Breite), schneiden die bis zu 200 Gramm schwereren Plus-Reifen besser ab als erwartet. Der Rollwiderstand ist gut, die Traktion ist besser. Bei der Pannensicherheit ist die dünne Karkasse das Problem. Bei anderen Reifenherstellern und breiteren Plus-Modellen fällt die Agilität schlechter aus, die Traktion und Fahrsicherheit liegt jedoch noch höher als bei 29 und 27,5 Zoll. Interessant: Für 2017 zeichnet sich ab, dass die Plus-Reifen wieder eher schmaler werden. Insider reden von 2,6 Zoll breiten, stabilen Reifen.
Alle Fakten aus unserem Konzeptvergleich im Labor stehen hier->
VIELSEITIGES GENIE: AUS EINS MACH DREI
Wie variabel die Scott-Genius-Plattform ist, zeigt der Vergleichstest. Aus dem bekannten All-Mountain-Chassis zaubern die Scott-Ingenieure drei verschiedene Charaktere. Geliefert wurden uns dafür die teuersten, leichtesten Genius-Varianten.
29 " | SCOTT GENIUS 900 TUNED: Das Bike mit dem größten Einsatzbereich
Das Bike mit den größten Laufrädern wiegt am wenigsten. Das liegt vor allem an den Carbon-Felgen: Die kompletten Räder mit Reifen, Kassette und Bremsscheiben sparen gegenüber dem Plus-Modell fast ein Kilo. Die Vorteile der großen Räder spürten die Tester besonders beim Überrollen von Wurzelteppichen und an steilen Rampen bergauf. Klarer Fall: Das Top-Modell ist ein All Mountain der Spitzenklasse. Lesertester Tobias erklärte das Bike zu seinem Favorit – allerdings bitte mit Zweifach-Antrieb.
Preis: 8499 Euro
Gewicht (ohne Pedale): 11,13 Kilo
Federwege: 140/130 mm
Laufradgewicht komplett: 3591 g
27,5 " | SCOTT GENIUS 700 PREMIUM: Agiler, verspielter, mit Reserven im Fahrwerk
Die kleinsten Laufräder und der größte Federweg, dabei ein ausgezeichnetes Gewicht. Das 27,5er-Genius zielt auf Leute, die es bergab krachen lassen wollen und einen verspielten Fahrstil pflegen. Das agilere Handling spürt man auf der Downhill-Strecke sofort. Nach Meinung unserer Tester erfordert dieses Bike allerdings mehr Fahrkönnen als die anderen beiden – bergauf und bergab. Ausstattung und den Zweifach-Antrieb beurteilten die Tester als perfekt. Zitat: "Dadurch ist das Bike am vielseitigsten von allen."
Preis: 7599 Euro
Gewicht (ohne Pedale): 11,59 Kilo
Federweg: 150 mm
Laufradgewicht komplett: 3786 g
27,5 Plus | SCOTT GENIUS 700 TUNED PLUS: Plus-Format: für den, der schon alles hat
Das Plus-Modell ist das jüngste Bike der Genius-Palette. Die dicken Reifen verlangen nach dem Boost-Standard bei Hinterbau und Gabel, technisch ist das Bike also moderner als seine Brüder. Vorteil Plus-Chassis: Es passen auch 29er-Laufräder rein, Boost-Standard vorausgesetzt. Die Lesertester waren überrascht von der Traktion. Ihnen bescherte das Plus-Format den meisten Fahrspaß. Die größere Fahrfehlertoleranz erkauft man sich mit geringerer Agilität. Beide Leser wählten das Plus-Genius daher nicht zum Favorit.
Preis: 7999 Euro
Gewicht (ohne Pedale): 12,29 Kilo
Federwege: 140/130 mm
Laufradgewicht komplett: 4439 g
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