
Wolfgang Watzke E-Bike 2.0: Die erste Ausgabe des Lapierre "Spicy" mit elektronischer Dämpferregelung hat uns letztes Jahr nicht von den Socken gehauen. Das aktuelle Modell dafür umso mehr. Und wieder mal hatte E. T. Vouilloz seine Finger im Spiel.
Fazit von damals: "Die 500 Gramm Mehrgewicht kann man sich sparen." Für 2014 wurde das "Spicy" neu aufgesetzt. Der Rahmen hat jetzt nur noch 150 Millimeter Hub. Für satte 6600 Euro bekommt man die "Pike RC", SRAM "XX1"-Schaltung und "Rail 50"-Systemlaufräder. Herzstück im edlen Carbonrahmen (mit Carbonwippe und Alukettenstrebe) ist wieder der elektronisch angelenkte "Monarch E:i RT3". Das "Spicy" ist im Vergleich zum Focus deutlich kürzer im Reach, dafür noch flacher beim Lenkwinkel und erstaunt mit der extremsten Tretlagerabsenkung aller Bikes: -28 Millimeter (nur 325 Millimeter absolut!).
Im Gelände überschattet die Funktion der E:i-Einheit erstmal alles. Überraschung: Bei diesem Test funktionierte das System fehlerlos und total unauffällig. In der Sensibilitätsstufe 1 und 2 reagiert es blitzschnell auf Untergrund und Fahrverhalten und regelt den Dämpfer entsprechend. Im Antritt extrem vortriebsstark und effizient in tretlastigen Passagen. Nach kurzer Zeit vergisst man das System und fährt einfach. So muss es sein. Das Beste ist aber das Fahrverhalten bergab: Dass im Heck nur 150 Millimeter Hub und ein einfacher Dämpfer stecken, mag man kaum glauben. In perfekter Balance und mit einer idealen Mischung aus Laufruhe und Handlichkeit zischt man mit dem Lapierre genauso gut durch enge Kehren wie durch verblockte, offene Steinfelder. Die Franzosen haben es irgendwie geschafft, dass man von den etwas größeren Laufrädern profitiert, weil man tiefer im Bike steht und die rotierende Masse das Bike stabiler macht, ohne dass Agilität verloren geht. Sowohl für Allroundfahrer, als auch Racer absolut perfekt. Nur der Computer am Vorbau und die Kabel sind nicht wirklich hübsch.
Fazit: Laufruhig und gleichzeitig agil – das Lapierre ist ein Bike mit idealer Geometrie und perfektem Handling. So muss sich ein 650B-Bike fahren, wenn man 26 Zoll nicht vermissen soll! Das Fahrwerk ist aktiv und wird durch die zuverlässige Elektronik gut unterstützt.
Stärken: Fahrwerk, Handling, E:i Shock
Schwächen: keine
Max Schumann (26): "Auf dem Lapierre fühlt man sich richtig schnell. Es ist leicht und enorm agil. Der 150-Millimeter-Hinterbau war überraschend potent. Der E:i-Shock arbeitet super!"
Ines Thoma (24): "Schon nach wenigen Metern war mir klar: Müsste ich ein Bike wählen, das hier wäre es. Super ausgeglichene Geo, gute Balance, laufruhig und spritzig im Antritt."
Herstellerangaben
Vertrieb Lapierre SA
www.bikes-lapierre.de
Material/Größen Alu/S,M,L
Preis/Gewicht ohne Pedale 6599 Euro/12,9 kg
Messdaten
Federweg vorn/hinten 160 mm/150 mm
Hinterbausystem Viergelenker
Reach 407 mm
Stack 613 mm
BB-Drop -28 mm
Ausstattung
Gabel/Dämpfer RockShox Pike RC/Monarch RT3 E:i
Kurbeln/Schaltung SRAM XX1/SRAM XX1
Bremsanlage SRAM X0 Trail
Laufräder SRAM Rail 50 Systemlaufräder, Schwalbe Hans Dampf 27,5 X 2,35/2,25 Reifen (Serie)

Daniel Simon The Brain: Das Herzstück der "E:i"-Einheit beim Lapierre Spicy Team steckt unter dem Computer. Mikroprozessoren und Beschleunigungsmesser in der Halterung und an der Gabel ermitteln Erschütterungen am Vorderrad und passen den Dämpfer entsprechend an.
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