
Daniel Simon Sieht aus wie das "Fanes", fährt bergauf wie das "Fanes", ist bergab aber noch satter unterwegs – und damit in unseren Augen das bessere Bike.
Größter Unterschied: Das Gusset am Steuerrohr, ein Indiz für die Doppelbrückentauglichkeit des Rahmens. Denn hauptsächlich hat Alutech das Bike als Downhiller entwickelt, der im letzten Jahr prompt die 10 Punkte im Shootout deutscher Big Bikes abgesahnt hat (siehe Heft 3/2013). Weil der Rahmen sehr leicht geriet, entschied sich Konstrukteur Jürgen Schlender, das "Sennes" auch in einer Freeride-Version anzubieten. Mit Luftdämpfer, Stahlfeder-Fox "36 RC2", 1x11-Schaltung und Teleskopstütze ist es exakt so schwer wie der Firmenbruder, bietet aber am Heck wahlweise 180 oder 200 Millimeter Hub und ein in allen Größen gleich kurzes Sitzrohr.
In Zeiten langhubiger Teleskopstützen ist das konsequent. So können auch kleinere Fahrer das Bike nach dem Reach auswählen. Bergauf arbeitet der Hinterbau antriebsneutral und mit umgelegtem CS-Hebel am Dämpfer wippfrei. Der steile Sitzwinkel und das lange Oberrohr sorgen für guten Vortrieb. Das Bike fühlt sich hier wie
ein normales Enduro an. Aber richtig ab geht das "Sennes", wenn die Schwerkraft zupackt. Dann saugt sich das Fahrwerk am Boden fest und bietet maximalen Komfort. Der Unterschied zum vollwertigen Downhiller ist gering, der zum Enduro groß. Der Hinterbau arbeitet linear und stabil im Hub, die Gabel ist schön sensibel und schluckfreudig. Dabei will das Alutech lieber schnell gefahren, denn verspielt von links nach rechts geworfen werden. Ein anderes Handling als beim Specialized, aber auf seine Art genauso gut. Flowige Trails, Bikeparks und Geröllwüsten arbeitet das "Sennes FR" gleichermaßen gut weg.
Fazit: Das "Sennes" kann Downhill und Freeride tatsächlich gleich gut. In dieser Ausstattung ein perfektes Bike für alles von der ausgedehnten Bergtour bis zum Brutaloeinsatz im Park. Top Fahrwerk, top Handling.
Dieser Test ist in der FREERIDE-Ausgabe 2/2014 erschienen.
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