Beim ersten Draufsitzen fällt sofort auf: Das Stumpjumper ist das kürzeste Bike im Testfeld. 411-Millimeter-Reach, extrem kurze Kettenstreben, flacher Lenkwinkel und knapp über 12 Kilo schwer – damit signalisiert das Specialized: Spiel mit mir! Und tatsächlich: Das Stumpjumper ist zusammen mit dem Rocky Mountain das agilste Bike im Test, lässt sich nahezu aus dem Stand aufs Hinterrad ziehen, beschleunigt willig aus Kurven heraus und hüpft kinderleicht über quer liegende Baumstämme. Damit kommt es dem Ideal eines Trailbikes in unseren Augen sehr nahe. Das Fahrwerk arbeitet gut, wippt bei Uphills kaum und wirkt ausgewogen. Nur in ruppigem Gelände und bei hohem Tempo stößt das Specialized früher an Grenzen als etwa das Rocky und das, obwohl es über mehr Hub verfügt. Der Hinterbau beginnt dann zu zicken und es macht sich die gedrängte Sitzposition (kurzer Radstand) bemerkbar. So nimmt der Pilot automatisch das Gas raus. Überhaupt wirkte das Specialized (gemeinsam mit Ghost) filigraner als die Konkurrenz. Bei Drops und Wurzelgeblockere bekamen wir regelrecht ein schlechtes Gewissen, dem Bike so viel zuzumuten.
Fazit: Das Specialized kommt zusammen mit dem Rocky unserer Vorstellung eines Trailbikes am nächsten. Es ist verspielt, hat viel Pop und Vortrieb, wirkt aber etwas filigran.
PLUS Geo, Handling, Ausstattung, Gewicht
MINUS knarzt, teuer
Vertrieb
www.specialized.com
Material Hybrid
Größen S, M, L, XL
Preis 5999 Euro
Gewicht ohne Pedale 12,2 kg
Federweg vorne/hinten 150 mm/150 mm
Gabel/Dämpfer RockShox Pike RC/Fox Float CTD Boost Valve
Kettenstrebenlänge 420 mm
Radstand 1 127 mm
Lenkwinkel 66,7°
Sitzwinkel 74,5°
Tretlagerhöhe 332 mm
Reach 411 mm
Stack 600 mm
BB-Drop -19 mm
Alleskönner: 6 Trailbikes im FREERIDE Test