Flow-Country-Strecken sind der letzte Schrei. Dieses Streckenprinzip soll es schaffen, Parkneulinge, aber auch Könner zu begeistern. Die Idee: Die Abfahrten wellen sich mit vielen Anliegern ins Tal, Checker heben bei Erdwellen ab, Einsteiger rollen drüber. Weil das Wort "Flow" zu gerne missverstanden wird, ließen Flow-Country-Erfinder Hans Rey und Diddie Schneider den Namen schützen. "So weiß jeder Biker: Wo Flow Country draufsteht, ist auch Flow Country drin", sagt Trail-Bau-Guru Diddie Schneider. Wo gibt’s diese Flow-Duschen? In den Bikeparks Bischofsmais und Livigno. Die längste Flow-Country-Strecke mit fast zehn Kilometern Länge hat erst kürzlich an der Petzen in Kärnten/Klopeinersee eröffnet.
HOHE SPASSDICHTE
Nein, nicht Bayern mit seinen Voralpen. Auch nicht der Schwarzwald. Der Harz liefert die größte Bikepark-Dichte Deutschlands. Hier locken gleich fünf Bikeparks ihre Besucher aus Mittel- und Norddeutschland. Das Mittelgebirge liegt an der Schnittstelle Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen und scheint das wirkliche Bikepark-Epi-Zentrum Deutschlands zu sein. "Die Gegend ist perfekt für einen Roadtrip", sagt Schulenbergs Betreiber Dirk Vollmer. Er machte uns auf die hohe Parkdichte aufmerksam. Bisher kannten wir nur Braunlage (S. 10), Schulenberg und Hahnenklee, die Parks in Thale und St. Andreasberg waren uns unbekannt. Sie sollen zwar klein, aber trotzdem echte Geheimtipps sein, heißt es. Wir werden diese Parks demnächst besuchen und bewerten.

Geheimtipp Harz: hohe Spaßdichte
DARAUF LEGEN WIR WERT
• Bespaßungsfaktor: Im Idealfall stecken Bikepark-Abfahrten voll mit spaßigen Features: Kurvenwechsel, Anlieger, Wallrides, Step-ups, Tables.
• Streckenvielfalt: Der Park glänzt bestenfalls mit vielen Höhenmetern und sollte sich an ein möglichst breites Spektrum von Bikern richten. Einsteiger, Downhiller, Stunt-Freerider, Familien. Im Idealfall kommen alle Biker auf ihre Kosten.
• Qualität der Features: Schlecht dimensionierte Sprünge oder zu flache Landungen machen eine Bikepark-Abfahrt gefährlich und drücken den Spaßfaktor. Bikepark-Stunts müssen gut gewartet und sicher gebaut sein!
• Flow/Rhythmus: Flow ist alles! Nur mit richtigen Kurvenradien und gut gebauten Anliegern kommt Flow auf. Strecken, wo man abrupt bremsen muss, sind unspaßig und auch wartungsintensiv.
• Service und Ambiente: Ein schneller Lift, Bike-Verleih, Übungs-Parcours oder eine gute Beschilderung geben Pluspunkte.

So bitte nicht: Solche Stunts erfordern die Präzision eines Chirurgen. Gefährlich!

Wissen, was Sache ist: Gefahrenbeschilderung. Hier vorbildlich gelöst.
TIPPS
Bobby Root, Freeride-Profi und Bikepark-Kenner: "Das solltest du beachten."
1. Bevor’s losgeht: erst mal das Bike checken: Schrauben, Steuerkopf, Steckachsen, Reifendruck.
2. Fahr Dich auf der ersten Abfahrt warm – am besten auf einem einfachen Trail.
3. Safety first: also Protektoren anziehen. Sie schützen vor nervigen Verletzungen.
4. Guck Dir die Stunts zuvor gut an und beobachte andere dabei. Hast Du Zweifel, dann lass es lieber sein!
5. Werde nicht leichtsinnig – 70 Prozent aller Unfälle passieren auf der ersten oder letzten Abfahrt.
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20 Bikeparks im großen Vergleichstest
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