
Jetzt aber nix wie weg: Hoch oben zackt der Gratpfad von der südlichen Sonnenseite oft hinüber in die Nebelbänke des nassen Nordens – ein Weg, zwei Klimazonen. Wir holpern über glitschige Stufen und endlose Treppen – auf der Suche nach dem perfekten Trail.
Die Insel ist klein. Gerade mal 57 Kilometer lang und 23 breit – nicht mehr als ein Felssplitter im Atlantik, 900 Kilometer vor der Küste Portugals. Vulkanischer Usprung – das erkennen selbst wir Laien. Schwarzer Fels, aschgraue Steinfelder, Basalttürme, Berge aus rostbraunen Würsten, die irgendwann mal als Lavaglut aus der Erdmitte geblubbert sind. Aus 4000 Metern Tiefe kam der Vulkan nach oben gekorochen, vor 20 Millionen Jahren streckte er seinen Hitzkopf durch die Meeresoberfläche und rechte sich noch weitere 1861 Meter in die Luft.
Und da zuckeln nun wir, auf der Stirn des Vulkans, bis der Motor im kleinen Gang jammert, der Auspuff schwarze Dieselwolken pafft und wir uns in der Fahrerkabine verspreizen. Wir nähern uns der Baumgrenze, die Luft wird kühl, während die Hauptstadt Funchal mit ihren 120.000 Einwohnern am Fuß des Berges in Tropenhitze flimmert. Häuser gibt es hier oben keine, das verwundert. "Ein Gesetz: Auf Madeira darf man nur bis 700 Meter bauen", erklärt Rainer, "deswegen sieht die Insel so aus – unten Häuser und Menschen, oben Natur und Einsamkeit."
Das gefällt uns. Rainer hält den Laster an, wir springen raus, er knattert davon – Stille, Einsamkeit. Wir sind alleine. Endlich.
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