Nie im Kopf Kapitulieren – Interview mit Urs Huber, Mountainbike-Profi
Urs, Du giltst als einer der Sportler, die das Letzte aus sich herausholen. Wie kann man sich so motivieren?
Ich schalte den Kopf ab und konzentriere mich nur noch aufs Wesentliche. Zum Beispiel schaue ich nur auf das Hinterrad, das vor mir ist und versuche, es zu halten. Ich denke da gar nicht mehr ans Siegen oder so, sondern nur noch, dass ich nicht Abreißen lassen möchte. Alles andere blende ich aus.
Aber demotiviert es einen nicht, wenn die anderen besser drauf sind und man selbst hinter ihnen klemmt?
Nein, denn dafür habe ich schon zu viele Rennen bestritten und weiß, wie sie ablaufen. Im Wettkampf kann sich das Blatt schnell wenden. Plötzlich fühlt man sich besser, und man kann attackieren. Oder die anderen zeigen auf einmal auch eine Schwäche – das kann sehr motivieren. Zudem, und das muss man sich immer wieder bewusst machen, alle um einen herum fahren Anschlag. Allen tut es weh, es ist nur eine Frage, wie man damit umgeht.
Trainierst Du das, mental stark zu sein?
Nein, ich führe mir nur immer Situationen vor Augen, bei denen ich mich mies gefühlt habe und es dann doch wieder lief. Das können Rennen, aber auch sehr harte Trainingseinheiten gewesen sein. Das Wichtigste ist, dass man sich nie aufgibt. Wenn man im Kopf kapituliert, blockieren die Beine, und das Rennen wird zu einer noch viel größeren Qual.

Cape Epic,Sportzpics,Karin Schermbrucker MTB-Profi Urs Huber
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