DER TESTLAUF NACH DEM FITTING
Was brachten die drei Bike-Fittings? Unser Testlauf analysiert die Ökonomie des Tritts und die maximale Sauerstoffaufnahme.
Viel Schweiß, Laktat und noch mehr Datensätze sammelten wir nach jeder Einstellung der einzelnen Fitter. Zuvor hatten wir Dominiks Eingangsposition und seine Leistungsfähigkeit mittels Spiroergometrie gecheckt. Das Ergebnis nach mehreren Testläufen zeigte, dass Schwaiger sehr unökonomisch fährt: Laut Druckmesssohlen lag die Links-Rechts-Verteilung der Kräfte bei 65 % zu 35 %. Wir testeten dabei verschiedene Widerstände, um ein genaues Bild der Druckverteilung zu erhalten. Vor jedem neuen Fitting wurden Bike und Cleats in die Ausgangsstellung gebracht und eine erneute Basismessung vorgenommen. Die Testmessungen des Tritts wurden bei drei Belastungen gemessen: Grundlagentempo, Sweetspot (schnelleres GA2-Tempo) und Entwicklungsbereich (das Tempo, das Dominik an den Anstiegen eines Marathons anschlägt). Zudem schauten wir uns an, wie effektiv die Kraft auf die Pedale eingeleitet wurde. Dazu maßen wir Kraftangriffspunkte. Je weniger Auslenkung diese Punkte dabei haben, desto harmonischer der Tritt und in Dominiks Fall eine bessere Links-Rechts-Balance.
Dominiks maximale, relative Sauerstoffaufnahme bei der Eingangsmessung lag dabei auf 72 (ml/min/kg). Das Ergebnis änderte sich nach der Einstellung von Radlabor auf 75. Die Balance von links und rechts verbesserte sich auf 57/43. Deutlicher waren die Ergebnisse von Specialized-Lehrleiter Laar und der Sportwissenschaftlerin Johanna Mohr von Waytowin. Beide erreichten ein homogeneres Bild (Specialized 54 / 46, Waytowin 52 / 48). Dazu muss natürlich erwähnt werden, dass Mohr ebenfalls mit Druckmessfolien messen konnte. Spannend war dann der VO2max-Test, der eine klare Korrelation zwischen optimiertem Tritt und Sauerstoffaufnahme zeigte. Dort erreichte Schwaiger 78 (ml/min/kg). Aber macht sich das auch auf dem Trail und vor allem am Berg bemerkbar? Laut Schwaiger schon (er wusste vorher nicht, welches Ergebnis das beste war). Seine Aussage: Mit der höheren Position und der Cleat-Stellung von Waytowin fuhr er entspannter den Anstieg hinauf. Mehrheitsfähig war die Sitzhöhe (Specialized und Waytowin sehr ähnlich). Die Cleat-Position wurde von allen etwas anders interpretiert, wobei auch hier Specialized und Waytowin ähnlich waren.
Fazit: Alle drei Einstellungen optimierten die Leistung Schwaigers. Das Ergebnis von Waytowin war dabei etwas besser. Der Vorteil liegt dabei im Messsystem des Unternehmens (es zeigt eingeleitete Kräfte) und an Johanna Mohr, die während ihres Studiums viel mit diesem System arbeitete. Umso erstaunlicher das Ergebnis von Lahr, der mit guten Funktionstests die Einstellung optimierte. Radlabor punktete mit sehr guten Erklärungen beim Fitting an sich – hier wurden Zusammenhänge zwischen Leistungsentwicklung und Position am besten erklärt.

BIKE Magazin

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