Freitags reisen wir zur Transalp. Es dauert wegen Stau vier Stunden länger als normal bis Ruhpolding. An mein geplantes Training ist nicht mehr zu denken. Samstags steht dann eine zweistündige Trainingseinheit auf dem Programm, bei der wir uns einen Teil der ersten Etappe anschauen. Dabei geht es auch mal zügiger den Berg hoch, um für das Rennen den richtigen Tonus im Muskel zu haben. Anschließend haben die Betreuer alle Hände voll zu tun, um alles vorzubereiten. Wir hören uns abends noch die Informationen vom Team-Manager-Meeting an und besprechen die Feedzones.

Robert Mennen rauscht hinter Teampartner Bishop ins Tal. Der Fotograf hat sich vor der gleißenden Hitze im Schatten versteckt.
Die erste Etappe verläuft dann für JB (Jeremiah Bishop) und mich ok. Ich hatte mir mehr erhofft, doch JB kämpft noch mit Jetlag. Wir kommen zusammen mit Team Bulls 2 ins Ziel. Am nächsten Tag sieht die Sache schon anders aus. Nicht nur bei uns, sondern auch bei Bulls 2, scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Nun sind Tim Böhme und ich es, die leiden.
Auf der Suche nach Abkühlung – wenn Eisdielen hitzefrei haben
Im Ziel benutzen wir Peters Radwasch-Bereich, um uns mit Wasser abzukühlen. Mensch, ist das heiß! Abends müssen wir dann feststellen, dass in Saalfelden die Eisdielen schon früh schließen. Nichts mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten. Oder doch? Beim Supermarkt werden wir fündig. Energie tanken für die Königs-Etappe: 118 km mit einer langen Schiebe-Passage. Mir graut es. Wenn ich nicht so ungern zu Fuß gehen würde, wäre ich wohl nie zum Radfahren gekommen. Schieben ist definitiv nicht mein Ding.

Hitze und Strecke fordern volle Konzentration.
Meine Schuhe sind verschlissen, ich habe Blasen an den Füßen, meine Beine sind kaputt und ich total im Eimer. Auf einer Brücke kommen JB und ich dann noch fast zu Fall, denn das Holz ist verdammt rutschig. Außer einer Wunde am Arm bleiben wir glücklicherweise verschont. Im Ziel bin ich froh, es geschafft zu haben. Das war taff. Viele sind noch unterwegs. Hoffentlich schaffen sie es noch vor dem Gewitter.

Jeremiah Bishop (USA) und Robert Mennen (GER) vom Topeak Ergon Racing Team rangieren nach der dritten Etappe auf Rang sieben des Gesamtklassements.
Morgen geht es weiter. Wir werden probieren, Alban und Kristian so lange wie möglich zu unterstützen. Mal sehen, was die Beine hergeben...
Viel Glück und Spaß den vielen Amateuren und Hobby-Radlern.
BIKE Race-Offensive: Robert Mennens Marathon-Blog 2015
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