Optik und Verlässlichkeit stehen manchmal in einem direkten Widerspruch. So clean und geradlinig zum Beispiel E-Bikes mit innenverlegten Zügen sein mögen, so beschwerlich gerät manchmal der Service. Beim E-MTB gehen Systemintegration und Zuverlässigkeit jedoch oft Hand in Hand. Das beste Beispiel: Der in die Kettenstrebe und Bremsscheibe integrierte Geschwindigkeitssensor sieht nicht nur besser aus, sondern ist auch wesentlich weniger anfällig als der antiquierte Speichenmagnet.
Der Wandel hin zu integrierten Akkus und immer komplexeren und smarteren Antriebssystemen fordert jedoch auch an anderer Stelle intelligente Lösungen, beispielsweise damit der Akku nicht klappert, aber auch unkompliziert entnommen und geladen werden kann. Doch nicht jeder Hersteller kann hier glänzen. Wir haben die Tops und Flops aus EMTB 4/21 hier für euch zusammengefasst.
In EMTB 4/21 haben wir acht E-Enduros gegeneinander antreten lassen. Außerdem: Hercules' Reichhöhen-starkes Nos , das neue Norco Sight mit 900 Wattstunden und der neue Yamaha-Motor im Giant Reign E+ im Test. EMTB 4/21 – ab sofort im Handel, in der App und im DK-Onlineshop.

Max Fuchs Top: Der neue Schalter für die Unterstützungsstufen an Giants Reign E+ integriert sich unauffällig, ist aber gut zu bedienen.

Adrian Kaether Flop: Den Ladeport kann man am neuen Norco Sight nur mit den Fingernägeln öffnen. Außerdem ist das Plastik scharfkantig und schneidet ein.

Markus Greber Top: Specialized zeigt wie es geht. Hier sitzt der Ladeport ebenfalls vor dem Motor, lässt sich aber durch ein doppeltes Hebelsystem ganz einfach öffnen und ist so trotzdem gut vor äußeren Einflüssen geschützt.

Markus Greber Flop: Von Shimanos Ladeport – hier am Kona Remote – sind wir nicht gerade überzeugt. Fummelig zu bedienen und reißt gerne ab, wenn man zu grob zu Werke geht. Dann sind die Kontakte schutzlos den Elementen ausgeliefert.

Markus Greber Top: Im Shimano-System kann der Akku einfach mittels Inbus entriegelt werden. So muss das bei einem Sportgerät sein. Auf das System mit Akku-Schloss und Schlüssel setzen zum Glück nur noch zwei unserer acht Testkandidaten.

Top: Bei Liteville geht die Akkuentnahme sogar ganz ohne Werkzeug. Der Akku wird einfach durch eine Rändelmutter auf dem Unterrohr gehalten.

Markus Greber Flop: Der voluminöse Flyer-Rahmen verhindert die Nutzung einer normalen Dämpferpumpe. Nur mit Pumpen mit schmalem Kopf lässt sich das Ventil erreichen. Die Akkuentnahme ist dagegen gelungen: Der Akku geht zur Seite raus, das Werkzeug dafür steckt in der Hinterachse.

Markus Greber Flop: Bei Stevens muss man für die Akku-Entnahme noch mit dem Schlüssel ran. Der Akku klapperte außerdem ziemlich. Das wurde besser, nachdem wir die untere und obere Aufnahme neu justierten. Dann ließ sich der Akku jedoch nur noch mit etwas Gefummel entnehmen.

Adrian Kaether Flop: Bei Norco wird der Akku mit einem langen Inbus entnommen, der praktischerweise im Rahmen integriert ist. Unser Tool konnte jedoch nicht überzeugen, zeigte frühen Verschleiß und brach schließlich ab.

Markus Greber Top: Die Kabel laufen bei Stevens am Steuersatz in den Rahmen. So wird das Cockpit wenigstens etwas aufgeräumter.

Wolfgang Watzke Top: Am Hercules Nos kann man dank Monkey-Link-Schnittstelle unkompliziert Beleuchtung montieren, die direkt aus dem Akku mit Strom versorgt wird.

Adrian Kaether Flop: Am Hercules läuft das Speedsensor-Kabel unter dem Motor entlang und kann so leicht beschädigt werden, was zum Komplettausfall des Bikes führen würde.

Markus Greber Flop: An Konas Remote kommt noch immer ein Speichenmagnet zum Einsatz. Das ist weder dem Modelljahr 2022, noch dem Premium-Preis des Kona-E-MTBs angemessen.

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