2. UPHILL-TECHNIKEN
2.1. Uphill-Wheelie: Wenn es um maximale Steigfähigkeit in steilem Gelände mit schlechter Traktion geht, ist der Uphill-Wheelie das Mittel der Wahl.
Der Weg wird immer steiler, und im losen Geröll droht das Hinterrad an Traktion zu verlieren – eine Situation, die im Gelände nur allzu oft vorkommt. Mit dem klassischen Bike wäre man mangels Kraft in den Beinen schon längst abgestiegen. Mit dem E-MTB geht der Spaß jetzt erst so richtig los. Die Kunst ist es, so viel Druck wie möglich aufs Hinterrad zu bringen, damit dieses nicht durchdreht. Und hier bedient man sich der Wheelie-Technik aus dem Trial Sport. Am meisten Druck auf dem Hinterrad hätte man, wenn man nur auf dem Hinterrad rollen würde. Aber das Vorderrad braucht man ja noch zum Lenken. Also versucht man, mit einem "Fast"-Wheelie einen Zustand zu erlangen, bei dem das Vorderrad kurz vor dem Abheben ist.
Für diese hohe Schule braucht man eine gute Portion Balance. Strecken Sie die Arme, und lehnen Sie sich beherzt nach hinten. Schauen Sie nicht direkt vors Vorderrad, sondern visieren Sie einen weiter entfernten Punkt an, zum Beispiel die nächste Kehre. Pedalieren Sie gleichmäßig in einer hohen Unterstützungsstufe. Der Finger an der Bremse hält das Ganze unter Kontrolle. Wenn das Vorderrad droht, zu hoch zu steigen, ziehen Sie gefühlvoll und nicht zu ruckartig die Hinterbremse. Das Körpergewicht lastet nun zum Großteil auf dem Hinterrad – so erzielen Sie Traktion ohne Ende.

Uphill-Wheelie
2.2. Extreme Steilhänge: Wenn das Hinterrad greift, aber man schlichtweg nach hinten überkippt, dann gibt es nur noch eins: Gewicht nach vorne, und treten, was das Zeug hält.
Es ist ein wahrer Eiertanz, aber mit ein bisschen Übung werden auch Steilrampen dieser Kategorie zur Routine. Wenn das Vorderrad steigt, hilft nur Gewichtsverlage-rung: Hintern auf die Sattelspitze, Oberkörper nach vorne über den Lenker beugen, Arme anwinkeln und möglichst rund treten. Als Traktionskontrolle kommt auch hier natürlich die Brake-Move-Control-Technik ins Spiel. Oft sind solche Steilanstiege auch noch mit mehr oder weniger hohen Hindernissen in Form von Stufen oder Felsabsätzen gespickt. Dann hilft nur noch, kurz aus dem Sattel zu gehen und erst das Vorderrad und dann das Hinterrad über die Stufe zu lupfen.

Extreme Steilhänge überwinden
2.3. Schiebehilfe: Wenn mit Fahrtechnik nichts mehr geht, dann heißt der nächste Schritt Schiebehilfe. Auf Knopfdruck hilft der Motor mit, das schwere Gerät hochzuwuchten. Auch hier gibt es nützliche Tipps.
Besitzer der neuen Bosch-Purion-Schaltung oder eines Shimano-Motors können sich freuen: Die modernen Schiebehilfen sind mittlerweile wesentlich ergonomischer als die letzte Generation. Und mit ein paar Tricks schieben sich E-MTBs mittlerweile fast leichter als die klassischen Pendants. Doch ein paar Dinge wollen beachtet werden. Erstens: je höher der Gang, desto spürbarer wirkt die Schiebehilfe. In den kleinen Gängen hat der Motor zwar Kraft, das Rad dreht sich aber extrem langsam. Zweitens: Man kann schalten, während man schiebt. Das typische Szenario spielt sich ab wie folgt: Man steigt ab, weil man fahrend nicht weiterkommt. Man aktiviert die Schiebehilfe, schiebt los und schaltet auf einen großen Gang. Nach der Schiebepassage das gleiche Spiel in umgekehrter Reihenfolge. Also: ein paar Meter weiterschieben, gleichzeitig runterschalten, aufsitzen und anfahren am Berg im passenden kleinen Gang.

Schiebehilfe - klassische Art
Es gibt zwei Arten des Schiebens: Bei der klassischen Art (linkes Bild) schiebt man das Bike einfach neben sich her. Durch Druck auf den Sattel erhöht man die Traktion bei Bedarf. Wenn es das Gelände zulässt, tut man sich oft leichter, das Bike auf dem Hinterrad zu schieben (Bild rechts).

Schiebehilfe - Variante Hinterrad
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E-MTB-Fahrtechnik: So nehmen Sie den Steilhang locker
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