"Gut Ding will Weile haben", sagt der Volksmund. Das gilt normalerweise auch für E-MTBs. Das YT Decoy ist die Ausnahme von der Regel. Denn das erste E-MTB des Forchheimer Versenders war gleich ein Riesenerfolg! Auch im EMTB Enduro-Test (EMTB 04/19) glänzte das Bike bei seinem Debut als potenter, ausgewogener und spaßiger Allrounder und stach die Konkurrenz in Sachen Preis-Leistung aus. Testsieg!

Georg Grieshaber Mit Stahldämpfer, Fox 38 und dem massiven Unterrohr wirkt das Bike stämmig, auch zu großen Park-Missionen bereit.
YT Decoy "Shred": fettes Fahrwerk
Nun schiebt YT dem ohnehin schon potenten Decoy eine aufgemotzte Variante mit dem vielsagenden Titel "Shred" und aktualisierter Ausstattung nach. Statt der Fox 36 werkelt hier nun die neue 38 in der Front, statt 160 Millimeter gibt es nun 170 Millimeter Federweg, was ohnehin besser zum starken 165-Millimeter Hinterbau passt. Das Heck bekommt mit dem DHX2-Stahlfederdämpfer ebenfalls ein Upgrade und soll so auch bei langen und harten Abfahrten noch satter auf dem Trail liegen.

Georg Grieshaber Gerade am E-MTB, wo es nicht auf jedes Gramm ankommt, machen Komponenten wie die massive Fox 38 Sinn. Anders als der Dämpfer (Performance Elite) kommt die Gabel aber leider "nur" in der Performance-Variante, ohne einstellbare Highspeed Druckstufe.

Georg Grieshaber Der Stahlfederdämpfer ist ein Novum bei den YT E-MTBs und soll dem Hinterbau noch mehr Performance einhauchen. Der Flip-Chip sitzt wie gehabt in der Dämpferaufnahme, der Einschaltknopf gut geschützt unter dem Oberrohr.
Laufradmix, Shimano-Motor, XT-Antrieb
Auch die restliche Ausstattung des Bikes kann sich sehen lassen. Mit der Shimano XT beim Antrieb und Srams Code R sind bewährte Komponenten am Start, bei den nach wie vor ungleich großen Laufrädern und beim Cockpit setzt YT auf Anbauteile von eThirteen, die Sattelstütze kommt aus dem eigenen Haus und bietet bei den Rahmengrößen S und M 125 Millimeter-Hub, der bei L auf 150 Millimeter und bei XL und XXL auf 170 Millimeter anwächst. Die Geometrie bleibt fast gleich, nur Lenk- und Sitzwinkel flachen aufgrund der längeren Gabel um etwa ein halbes Grad ab – bei der downhill-orientierten Auslegung des Bikes aber eher ein Vorteil. Nach wie vor lässt sich die Geometrie durch einen Flipchip um ein halbes Grad verstellen.
Gleich bleibt auch der Motor, ein Shimano E8000, in diesem Fall angeschlossen an ein monochromes E7000 Display und die bei YT übliche 540 Wattstunden Batterie. Die hält zusammen mit dem Carbon-Hauptrahmen das Gewicht niedrig und das Fahrverhalten lebendig, bietet aber natürlich nur eine überschaubare Reichhöhe – einer der zentralen Kritikpunkte am Decoy.

Georg Grieshaber Das breite 800-Millimeter Cockpit von eThirteen wird dem Einsatzzweck des Bikes gerecht. Gebremst wird mit soliden Code-R-Ankern, das E7000 Display liefert die nötigsten Informationen ohne Schnick-Schnack.

Georg Grieshaber Mit dem Flipchip hat der Kunde die Wahl. 64,5 oder 65 Grad Lenkwinkel, 75,5 oder 76 Grad Sitzwinkel.

Georg Grieshaber Der Maxxis Assegai ist ein Liebling der Redaktion und sorgt am Decoy Shred vorne wie hinten für Bodenkontakt. Hinten gibt es immerhin die leicht verstärkte EXO+ Karkasse für etwas mehr Pannenschutz.

Georg Grieshaber Der Shimano XT Antrieb treibt das Bike nach vorne und sorgt für sichere Gangwechsel auch bei hoher Last.
Das YT Decoy "Shred" im Test in EMTB 04/2020
Tourenfahrer müssen also wohl noch länger auf eine Decoy-Version mit mehr Reichhöhe warten, doch für die ist das Decoy Shred eindeutig auch nicht gemacht. Das Bike schreit nach Park oder Downhill-Orgien, soll aber auch auf technischem Gelände bergauf eine gute Figur machen.
Ob das Decoy Shred seine Versprechen halten kann? Wie schlägt sich das neue Bike im Direktvergleich mit der Konkurrenz? Ihr lest es im Enduro-Test der kommenden Ausgabe, EMTB 04/2020. Ab 14. August im Zeitschriftenhandel und als Digital-Ausgabe online.
Das YT Decoy "Shred" gibt es in den Größen S bis XXL und nur in der oben gezeigten Ausstattung für 5999 Euro. Mehr Informationen finden Sie auf der
Website des Herstellers.