Rennbericht Pirmin Sigel
Für mich war der Start beim Ötztaler Mountainbike Festival in Haiming dieses Jahr nicht nur der Saison-Opener nach einer ungewöhnlichen Winterpause. Ich infizierte mich im Oktober mit dem Coronavirus und musste deshalb sehr lange pausieren.
Nach der Erkrankung hatte ich lange Zeit einen sehr hohen Ruhepuls, was in einigen Arztbesuchen überprüft wurde, unter anderem in der Uni-Klinik Tübingen. Über acht Wochen nach der Erkrankung bekam ich dann das Okay, wieder save ins Training einsteigen zu können.
Daher war der Saisonstart in Haiming auch unabhängig von der starken Besetzung spannend für mich. Ich wusste, dass ich ziemlich gut in Schuss sein müsste und nahm mir auf der technisch sehr fordernden Strecke viel vor.

Niklas Hartmann Pirmin Sigel musste sich lange von einer Coronainfektion erholen und pausieren. Rechtzeitig zum Rennen in Haiming war er wieder fit.
Von Startplatz 42 fand ich hervorragend in das Renngeschehen und konnte mich gleich gut durch das Starterfeld vorarbeiten. Aus der ersten Runde kam ich ungefähr auf Platz 30 und konnte die Aufholjagd fortsetzen.
Nachdem ich mich bis an Platz 20 herangearbeitet hatte, musste ich merklich das Gas drosseln. Ungefähr zur Rennhälfte hatte ich meinen körperlichen Tiefststand erreicht und war nicht mehr wirklich in der Lage, die harten Antritte meiner Kontrahenten mitzugehen.

Armin M. Küstenbrück Zur Rennhälfte musste Pirmin Sigel zurückschalten und Kräfte sammeln.
Zweite Luft
In solch einer Situation ist es enorm wichtig, weiter an sich zu glauben und nicht den Kopf hängen zu lassen. Aus Erfahrung weiß ich, dass man auch in der zweiten Rennhälfte "seine Beine wieder finden kann". Und so war es dann auch: Es ging wieder deutlich besser, und ich konnte mich wieder vorarbeiten. Den Rückstand konnte ich jedoch nicht wieder aufholen.
Schlussendlich beendete ich das Rennen auf dem 32. Platz mit 9:00 Minuten Rückstand auf den Sieger und als drittbester deutscher Fahrer. Das Ergebnis war zwar nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Wenn es mir jedoch gelingt, den Leistungsknick im Rennverlauf auszubügeln, geht es definitiv in die richtige Richtung. Ich kann mir vorstellen, dass die Ursache des Knicks in der langen Pause und der fehlenden Rennhärte liegt.
Es siegte der Spanier Jofre Cullell Estape mit einer Rennzeit von 1:18:07,06 Stunden. Schade, dass Heubach nicht stattfinden kann, ich freue mich aber auf Leukerbad.
Paul Schehl: Im jungen Jahrgang eine Erfahrung reicher
Rennbericht von Paul Schehl
Am letzten Wochenende war ich auf der technisch anspruchsvollen Strecke in Haiming/Österreich am Start. Nachdem ich in Nals eine Woche zuvor mit dem 18. Platz erste Punkte bei der World Junior Series erreichen konnte, ging ich entsprechend motiviert an den Start. Außerdem hatte ich mein neues Bulls-Fully bekommen. Für die mit Wurzeln übersäte Strecke war das ein großer Vorteil.

Armin M. Küstenbrück Erste Punkte bei der World Junior Series aus der Vorwoche und das neue Fully motivierten Paul Schehl besonders für das Rennen im österreichischen Haiming.

Niklas Hartmann Ambitionierte Startphase mit kraftraubender Aufholjagd nach den Punkträngen.
Am Start waren über 100 Fahrer, entsprechend eng ging es in der Startphase zu. Ich kam nicht so gut weg und investierte alles in den ersten beiden Runden, um in die Punkte zu fahren. Ende der dritten Runde bekam ich keinen Druck mehr aufs Pedal und musste ans Limit meiner Kräfte gehen. Leider warf mich das vom 19. auf den 26. Platz zurück, weil mich auf dem letzten Kilometer eine Gruppe Fahrer überholen konnte. Damit war ich als Fahrer des jungen Jahrgangs eine Erfahrung reicher....

Niklas Hartmann Zu viel gewollt: Ende der dritten Runde verließen Paul Schehl die Kräfte.

Armin M. Küstenbrück Eine Erfahrung reicher: der ausgezehrte Paul Schehl im Ziel.
Jetzt steht Erholung und neuer Formaufbau bis zum Start in Leukerbad an, wo ich nach meinem guten Ergebnis letztes Jahr aufs Podest fahren möchte.