Noch in den 60er-Jahren trugen Radfahrer lederne Sturzringe. Die schützten vor Stürzen etwa so effektiv wie Kräutertees gegen Schweinegrippe. Zudem trugen sie sich unangenehm und schwitzig, weil sie direkt am Kopf auflagen. Heute sind Fahrradhelme Hightech-Produkte – gut belüftet und mit hoher Schutzwirkung. Und dennoch: Laut Statistik tragen 47 Prozent aller Fahrradfahrer in Deutschland noch immer keinen Helm. Der Wert umfasst zwar alle Radler, doch auch auf dem Mountainbike schützt bei Weitem nicht jeder seinen Kopf mit einer Styropor-Schale. Den besten Beweis dafür liefert unsere Hausrunde auf den Münchner Isar-Trails. An einem "guten" Wochenende ertappt man hier gefühlt jeden dritten Biker ohne Kopfschutz. Argumente gegen einen Helm gibt es angeblich viele: zu schwer, zu warm, zu hässlich. Und überhaupt sei die Schutzwirkung von Helmen überschätzt. Doch stimmt das wirklich? Wir haben 17 Modelle der All-Mountain-Klasse unserem aufwändigen Test unterzogen.
Die Testergebnisse dieser MTB-Helme finden Sie unten:
- Alpina Carapax *
- Bell Stoker MIPS-Equipped
- Bontrager Rally *
- Cratoni Allset (BIKE-Tipp: Preis/Leistung)*
- Giro Montaro MIPS *
- XS Trail RS *
- Kali Maya
- KED Trailon *
- Lazer Revolution *
- Limar 949DR *
- Mavic Crossmax Pro
- MET Lupo *
- O'Neal Orbiter *
- Scott Vivo Plus *
- SixSixOne Evo AM
- Specialized Ambush (BIKE-Tipp: Testsieger)*
- Uvex Finale (BIKE-Tipp: Preis/Leistung)*
Test 2016: MTB Helme für den Einsatzbereich All Mountain
Vom einfachen Plastik-Ei zur Hightech-Styropor-Schale – noch nie boten Radhelme mehr Schutz als heute. Die nächsten Seiten sollte jeder Biker lesen. Im Test: 17 All-Mountain-Modelle.
All-Mountain-Helme werden für uns Mountainbiker immer interessanter. Ihre Helmschale reicht im Nacken weiter nach unten und kann somit bei Stürzen zusätzlichen Schutz bieten. Bisher hatte diese Helm-Kategorie allerdings häufig mir gravierenden Nachteilen zu kämpfen. Das zusätzliche Material drückte ordentlich auf die Waage, zudem waren die All-Mountain-Modelle teils spürbar schlechter belüftet. Bergauf staute sich die Hitze unangenhem unter dem Helm.

Georg Grieshaber Im Vergleich dazu bedeckt ein klassischer Race-Helm deutlich weniger Kopffläche.
Die aktuellen Helme für den All-Mountain-Einsatz können vieles besser: sie sind mittlerweile häufig deutlich leichter konstruiert und knacken zum Teil sogar die 300-Gramm-Grenze. Größere Belüftungsöffnungen und Strömungskanäle im inneren der Helmschale verteilen den kühlenden Fahrtwind bis in die hinteren Bereiche des Helms. Unser Test mit der Wärmebildkamera beweist das. Der Lupo von Met beispielsweise kann es im Punkt Belüftung locker mit unserem Referenzmodell, dem Race-Helm Scott Vanish Evo, aufnehmen.

Stefan Frey

Stefan Frey
Alle Thermografie-Aufnahmen der Helme im Überblick
Wie gut der Kopf unter einem Helm belüftet wird, lässt sich mit einer Wärmebildkamera sehr anschaulich darstellen. Der Vergleich zeigt: bei den getesteten All-Mountain-Modellen gibt es deutliche Unterschiede. Zur Erklärung: je mehr rot man im Bild sieht, desto besser belüftet ist der Helm. Die blauen Stellen sind schlecht belüftet.
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