Stefan Frey
· 26.03.2021
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Mit den beiden neuen MTB-Schuhen Gravita Tensor und Gravita Versor nehmen die Italiener von Fizik erstmals Modelle für den Gravity-Bereich ins Programm.
Mit der Gravita-Serie wirft Fizik gleich zwei brandneue Schuhe ins Rennen, die sich vor allem an abfahrtsorientierte Mountainbiker richten. Beide Modelle, Gravity Tensor und Gravita Versor sind jeweils in einer Version für Flat- und in einer Version für Klickpedale erhältlich.
Bei der Entwicklung der neuen Gravita-Schuhe standen zwei Punkte im Vordergrund: Die für den Race-Einsatz konzipierten Modelle sollten auf der einen Seite viel Schutz im harten Geländeeinsatz und lange Haltbarkeit bieten, auf der anderen Seite aber trotzdem nicht zu schwer sein und sich vor allem perfekt an den Fuß anpassen lassen.
Um diese Ziele zu erreichen, setzt Fizik auf moderne Materialien und auf eine asymmetrische Konstruktion. Augenfälligstes Merkmal der Tensor-Modelle ist der an der Innenseite hochgezogene Schaft, der die Knöchel schützen soll. An den Zehen kommt eine Spritzguss-gefertigte TPU-Kappe zum Einsatz.
Das Obermaterial besteht aus einer relativ dünnen Schicht aus Rip-Stop-Material, das nicht nur leicht, sondern auch besonders reißfest sein soll. So soll sich der Schuh weniger sperrig als klassische Enduro- oder Downhill-Schlappen tragen. Beim Verschluss kombiniert Fizik eine klassische Schnürung mit einem zusätzlichen Klett-Riemen, der etwas mehr Spannung auf den Fuß bringen soll.
Die Sohle des Gravita Tensor ist extrem flach gehalten, um möglichst viel Auflagefläche auf den Pedalen zu erhalten. Das Profil liefert Sohlen-Spezialist Vibram. Fizik hat sich hier für die griffigste Version, die Vibram XS Evo entschieden. So findet der Fahrer nicht nur Halt in den Cleats, sondern zusätzlich auch an den Pins entsprechender Enduro- und Downhill-Pedale. Während das Profil unter den Pedalen etwas flacher gehalten wurde, kommt unter den Zehen und Fersen ein etwas gröberes Profil zum Einsatz, um auch in Laufpassagen ausreichend Grip zu generieren. Für einen zuverlässigen Einstieg ins Pedal wurde der Cleat-Kanal extra lang gezogen.
Mit den Versor-Modellen hat Fizik auch eine preiswerte Version seiner Enduro- und Downhill-Schuhe im Programm. Wie der Tensor setzt auch der Versor auf die griffige Vibram-Sohle. Allerdings dürfte der günstige Versor deutlich weniger steif sein als der hochpreisige Tensor. Fizik gibt die beiden Modelle mit dem eigenen Steifigkeits-Index 2, beziehungsweise 5 an.
Auch der Verschluss wurde abgespeckt, der Schuh wird lediglich über eine asymmetrisch angebrachte Schnürung geschlossen. Der Zehenschutz fällt etwas weniger robust aus und auch der Schutz für die Knöchel fällt weg. Auf das reißfeste Ripstop-Material muss man aber auch beim Versor nicht verzichten, ebenso wie auf den langen Cleat-Kanal, der den Einstieg ins Klickpedal erleichtern soll.
Wir konnten die Klick-Version des neuen Gravita Tensor bereits ausführlich probefahren und waren ziemlich angetan, von seinem sicheren Stand auf Enduro-Pedalen wie dem Crank Brothers Mallet E. Durch die flache Bauweise der Sohle haben die Schuhe viel Kontakt zum Pedalkäfig und auch zu den Pins. Mit einer Unterlegscheibe unter den Cleats können sich die Füße im Gelände noch leicht mitbewegen. Ein- und Ausstieg in die Pedale gehen intuitiv vonstatten.
Das zugfeste Obermaterial und der Velcro-Strap halten die Füße sauber im Schuh, kein Schlupf an der Ferse, die Kraft kommt gut aufs Pedal. Im Vergleich zu Schuhen wie dem Shimano ME-7 fällt der Fizik im Zehenbereich etwas voluminöser aus und auch das Ripstop-Material schmiegt sich nicht so schön an den Fuß an. Direkt nach der ersten Ausfahrt haben wir die Schnürsenkel umgefädelt, so dass sie von unten kommend eingefädelt werden. So ließ sich der Schuh etwas besser an den Fuß anpassen.
Angenehm aufgefallen sind zudem der solide Schutz an Knöchel und Zehen. Auch Schlamm und Spritzwasser werden recht gut vom Obermaterial abgewiesen. Weniger überzeugen konnte uns der Gravita Tensor beim Gehen. Hier zeigt sich der Nachteil der flachen Sohle: Der Schuh rollt kaum ab und generiert im Vergleich zu stärker profilierten Modellen auch weniger Grip im Gelände.