All-Mountain-Helme17 Modelle im BIKE-Test

Stefan Frey

 · 13.01.2017

All-Mountain-Helme: 17 Modelle im BIKE-TestFoto: Georg Grieshaber
All-Mountain-Helme: 17 Modelle im BIKE-Test

Vom einfachen Plastik-Ei zur Hightech-Styropor-Schale – noch nie boten Bike-Helme mehr Schutz als heute. Die nächsten Zeilen sollte jeder Biker lesen. Im Test: 17 All-Mountain-Modelle.

Noch in den 60er-Jahren trugen Radfahrer lederne Sturzringe. Die schützten vor Stürzen etwa so effektiv wie Kräutertees gegen Schweinegrippe. Zudem trugen sie sich unangenehm und schwitzig, weil sie direkt am Kopf auflagen. Heute sind Fahrradhelme Hightech-Produkte – gut belüftet und mit hoher Schutzwirkung. Und dennoch: Laut Statistik tragen 47 Prozent aller Fahrradfahrer in Deutschland noch immer keinen Helm. Der Wert umfasst zwar alle Radler, doch auch auf dem Mountainbike schützt bei Weitem nicht jeder seinen Kopf mit einer Styropor-Schale. Den besten Beweis dafür liefert unsere Hausrunde auf den Münchner Isar-Trails. An einem "guten" Wochenende ertappt man hier gefühlt jeden dritten Biker ohne Kopfschutz. Argumente gegen einen Helm gibt es angeblich viele: zu schwer, zu warm, zu hässlich. Und überhaupt sei die Schutzwirkung von Helmen überschätzt. Doch stimmt das wirklich? Wir haben 17 Modelle der All-Mountain-Klasse unserem aufwändigen Test unterzogen.

Die Testergebnisse dieser MTB-Helme finden Sie unten:

Alpina Carapax
Foto: Georg Grieshaber

All-Mountain-Helme werden für uns Mountainbiker immer interessanter. Ihre Helmschale reicht im Nacken weiter nach unten und kann somit bei Stürzen zusätzlichen Schutz bieten. Bisher hatte diese Helm-Kategorie allerdings häufig mir gravierenden Nachteilen zu kämpfen. Das zusätzliche Material drückte ordentlich auf die Waage, zudem waren die All-Mountain-Modelle teils spürbar schlechter belüftet. Bergauf staute sich die Hitze unangenhem unter dem Helm.

  Die Schale des IXS-Helms reicht im Nacken extrem weit nach unten. Foto: Georg Grieshaber
Die Schale des IXS-Helms reicht im Nacken extrem weit nach unten.
  Im Vergleich dazu bedeckt ein klassischer Race-Helm deutlich weniger Kopffläche. Foto: Georg Grieshaber
Im Vergleich dazu bedeckt ein klassischer Race-Helm deutlich weniger Kopffläche.

Die aktuellen Helme für den All-Mountain-Einsatz können vieles besser: sie sind mittlerweile häufig deutlich leichter konstruiert und knacken zum Teil sogar die 300-Gramm-Grenze. Größere Belüftungsöffnungen und Strömungskanäle im inneren der Helmschale verteilen den kühlenden Fahrtwind bis in die hinteren Bereiche des Helms. Unser Test mit der Wärmebildkamera beweist das. Der Lupo von Met beispielsweise kann es im Punkt Belüftung locker mit unserem Referenzmodell, dem Race-Helm Scott Vanish Evo, aufnehmen.

  Scott Vanish Evo Klassischer Race Helm: große Lüftungsöffnungen lassen den Fahrtwind über den ganzen Kopf strömen. Foto: Stefan Frey
Scott Vanish Evo Klassischer Race Helm: große Lüftungsöffnungen lassen den Fahrtwind über den ganzen Kopf strömen.
  Met Lupo Der Lupo ist an der Front (rechts) sehr gut belüftet (=viel rote Farbe) und kühlt sogar bis in den Nacken. Foto: Stefan Frey
Met Lupo Der Lupo ist an der Front (rechts) sehr gut belüftet (=viel rote Farbe) und kühlt sogar bis in den Nacken.
Alpina Carapax
Foto: Stefan Frey

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Fahrradhelme: Sicherheits-Überprüfung beim TÜV

Um die Sicherheit der Helme zu überprüfen griffen wir erneut auf die Unterstützung der Experten des TÜV Rheinlands zurück. Im Kölner Prüflabor wurden die Schlagtests in Anlehnung an die Prüfnorm EN 1078 durchgeführt. Beim Schlagtest fällt ein künstlicher Kopf mit einem Gewicht von 5,4 Kilo aus einer Höhe von 160 Zentimetern auf einen Amboss. Der Aufprall entspricht einer Geschwindigkeit von etwa 19 km/h. Dabei darf der in der Norm EN 1078 festgehaltene Grenzwert von 250 g nicht überschritten werden. Der Test zeigt: im Vergleich zu herkömmlichen Bike-Helmen erreichen die All-Mountain-Helme zwar nicht zwingend niedrigere Werte, doch durch den vergrößerte Fläche bieten sie einen besseren Rundumschutz, erklärt Peter Schaudt, unser Experte vom TÜV.

  Im TÜV-Testlabor werden die Schlagpositionen festgelegt. Foto: Stefan Frey
Im TÜV-Testlabor werden die Schlagpositionen festgelegt.
  Sämtliche Helme werden für unseren BIKE-Test penibel vom TÜV-Prüfer eingerichtet. Foto: Stefan Frey
Sämtliche Helme werden für unseren BIKE-Test penibel vom TÜV-Prüfer eingerichtet.

Für die Durchführung des Tests werden die Helme zuerst von den Prüfern markiert. Im ersten Fall stürzt der Biker mit der oberen Kopfhälfte auf flachen Asphalt. Die Stelle, an der der Helm auf den flachen Amboss prallt, ist in der Norm genau festgelegt. Mit dem "Curve-Stone", also einem keilförmigen Amboss, wird der Aufprall auf eine Bordstein- oder Felskante simuliert. Hier wählt der Prüfer aus seiner Erfahrung die schwächste Stelle am Helm aus, meist Belüftungslöcher oder Verbindungsstücke.

  Beim seitlichen Aufprall trifft der Helm auf einen gewinkelten Amboss, der einen Randstein simuliert. Foto: Stefan Frey
Beim seitlichen Aufprall trifft der Helm auf einen gewinkelten Amboss, der einen Randstein simuliert.

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HELM-CHECK

1. Nackengurt Ein Stellrad schließt den Helm sicher und schnell. Im Gegensatz zu einer Ratsche werden so beide Seiten gleichmäßig zusammengezogen.

2. Kopfband Ein umlaufender Kopfring passt sich nicht nur besser an die Kopfform an, sondern verhindert zudem, dass Schweiß in die Augen rinnt.

3. Fliegengitter Wirkt irgendwie Old-School. Trotzdem: Krabbeltierchen zwischen Helmschale und Kopfhaut sind nicht nur nervig, sie können auch gefährlich werden.

4. Belüftung Mehr Öffnungen bedeuten nicht immer eine bessere Luftversorgung. Wichtig sind Lüftungskanäle, die die Luft von vorne nach hinten führen.

5. Verschluss Er sollte einfach zu bedienen sein und sich im Notfall mit einer Hand öffnen lassen. Ratschensysteme lassen sich zudem während der Fahrt in der Weite verstellen. Am besten gefallen hat uns die Magnet-Schließe von Fidlock an den Helmen von O’Neal und SixSixOne.

6. Visier Der Schirm am Helm ist Stilmittel und Sonnenschutz zugleich. An All-Mountain-/Enduro-Helmen sollte er sich über eine Rasterung großzügig verstellen lassen.

7. Zubehör Einige Helme bieten abgeflachte Bereiche zur Kameramontage. Laut TÜV sollte die Halterung am Helm aber über eine Sollbruchstelle für den Sturzfall verfügen. Ked verbaut als einziger Hersteller ein Rücklicht in der Nackenstütze. Praktisch für den Heimweg vom Trail.

  Die Details des Helms Foto: Georg Grieshaber
Die Details des Helms

Mitgedacht

Innovative Verschlüsse, Kamerahalterungen mit Auslösefunktion für den Sturzfall und verstellbare Visiere – die Helme der All-Mountain-Klasse sind längst nicht mehr nur in Form gepresste EPS-Kügelchen. Die Hersteller lassen sich allerlei Spielereien einfallen, um ihre Helme attraktiver und praktischer zu gestalten.

  French Style: Die Skibrille zum Open-Face-Helm ist nicht jedermanns Geschmack. Sie schützt aber super vor Fahrtwind und Steinschlag, vor allem auf rasanten Abfahrten. Helme mit Goggle-tauglichen Visieren haben wir in den Testkästen mit einem Icon versehen. Foto: Georg Grieshaber
French Style: Die Skibrille zum Open-Face-Helm ist nicht jedermanns Geschmack. Sie schützt aber super vor Fahrtwind und Steinschlag, vor allem auf rasanten Abfahrten. Helme mit Goggle-tauglichen Visieren haben wir in den Testkästen mit einem Icon versehen.
  Die eigenen Abenteuer per Helmkamera filmen – das gehört heute einfach dazu. Giro, Kali und Lazer liefern gleich die passenden Halter zur Kamera. Limar, Scott und Uvex haben besonders ebene Flächen am Helm für die Klebe-Pads. Achten Sie auf das Icon. Foto: Georg Grieshaber
Die eigenen Abenteuer per Helmkamera filmen – das gehört heute einfach dazu. Giro, Kali und Lazer liefern gleich die passenden Halter zur Kamera. Limar, Scott und Uvex haben besonders ebene Flächen am Helm für die Klebe-Pads. Achten Sie auf das Icon.
  Die Kinnriemen von O’Neal und SixSixOne schließen magnetisch. Das System von Fidlock schnappt quasi selbsttätig ein und lässt sich ganz einfach durch seitliches Schieben mit zwei Fingern wieder öffnen. Trotzdem ist es im Fall eines Sturzes sicher geschlossen.  Foto: Georg Grieshaber
Die Kinnriemen von O’Neal und SixSixOne schließen magnetisch. Das System von Fidlock schnappt quasi selbsttätig ein und lässt sich ganz einfach durch seitliches Schieben mit zwei Fingern wieder öffnen. Trotzdem ist es im Fall eines Sturzes sicher geschlossen. 
  Drehverschlüsse lassen sich generell besser bedienen als Schieberegler. Der Boa-Verschluss am SixSixOne setzt aber noch eins oben drauf. Das kleine Rädchen lässt sich perfekt bedienen und in kleinsten Schritten an den Kopfumfang anpassen. Foto: Georg Grieshaber
Drehverschlüsse lassen sich generell besser bedienen als Schieberegler. Der Boa-Verschluss am SixSixOne setzt aber noch eins oben drauf. Das kleine Rädchen lässt sich perfekt bedienen und in kleinsten Schritten an den Kopfumfang anpassen.
  Die Höhe der Nackenstütze sollte sich bei jedem Helm einstellen lassen. Besonders praktisch und ohne die Halterung aus dem Helm zu lösen, funktioniert das bei Bontrager und Giro. Gute Systeme gibt es zudem bei Alpina, Lazer, Specialized und Uvex. Foto: Georg Grieshaber
Die Höhe der Nackenstütze sollte sich bei jedem Helm einstellen lassen. Besonders praktisch und ohne die Halterung aus dem Helm zu lösen, funktioniert das bei Bontrager und Giro. Gute Systeme gibt es zudem bei Alpina, Lazer, Specialized und Uvex.
  Ein umlaufender Kopfring, wie er beispielsweise bei Uvex zum Einsatz kommt, passt sich perfekt an die individuelle Kopfform des Trägers an und umschließt den Schädel besser als Standard-Systeme. Gibt’s auch bei Giro, Ked, Met, SixSixOne und Specialized. Foto: Georg Grieshaber
Ein umlaufender Kopfring, wie er beispielsweise bei Uvex zum Einsatz kommt, passt sich perfekt an die individuelle Kopfform des Trägers an und umschließt den Schädel besser als Standard-Systeme. Gibt’s auch bei Giro, Ked, Met, SixSixOne und Specialized.

MIPS: Wirklich sicherer oder nicht?

Immer mehr Hersteller setzen auf MIPS, den unscheinbaren, gelben Helmeinsatz aus Schweden. Er verspricht mehr Schutz bei Stürzen. Seine Wirkung ist aber umstritten.

  MIPS - Multi-Directional-Impact-System Foto: Georg Grieshaber
MIPS - Multi-Directional-Impact-System

Bereits seit 19 Jahren wird am Royal Institute of Technology in Stockholm an MIPS geforscht. Das Multi-Directional-Impact-Protection-System besteht aus einer reibungsarmen Kunststoffschale, die über dehnbare Halterungen schwimmend in der EPS-Schale des Helms angebracht wird. Sie soll sich im Falle eines Sturzes gegen die Helmschale verschieben und die sogenannten Rotationskräfte aufnehmen, die unserem Gehirn erheblichen Schaden zufügen können. Diese Kräfte treten auf, wenn der Kopf schräg aufprallt und plötzlich abgebremst wird. In der aktuellen Normprüfung (DIN EN 1078) werden lediglich lineare Kräfte ermittelt – wenn sich der Kopf also in einer geraden Linie bewegt. Unser Test beim TÜV kann die Wirkung von MIPS daher weder untermauern noch widerlegen. Beim TÜV Rheinland arbeitet man zwar bereits an einem Test-Standard für Rotationssysteme, einen offiziellen Kommentar konnten die Prüfer zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht abgeben. Fest steht: Solange ein wissenschaftlicher Nachweis eines unabhängigen Instituts fehlt, bleibt die tatsächliche Wirkung des MIPSs fragwürdig.

  MIPS - so soll es wirken... Foto: Hersteller
MIPS - so soll es wirken...

PRO MIPS

"Wir sind überzeugt, dass das MIPS zusätzlichen Schutz bieten kann", meint Dain Zaffke, Director of Marketing bei Giro.

Es gibt weder ein Helm-Design noch eine -Technologie, die zu 100 % gegen Kopfverletzungen schützt. Es gibt nur eine Wahrheit: weniger ist mehr. Weniger Energie, die bei einem Sturz auf das Gehirn einwirkt, bedeutet gleich mehr Schutz. Wir arbeiten seit zwei Jahren intensiv mit MIPS und haben sogar eine eigene Testvorrichtung entwickelt, um die Wirkungsweise besser zu verstehen. Wir glauben, dass Helme mit MIPS bei bestimmten Aufschlägen zusätzlichen Schutz bieten können.

  Dain Zaffke, Director of Marketing bei Giro Foto: Hersteller
Dain Zaffke, Director of Marketing bei Giro

CONTRA MIPS

"Prinzipiell halten wir alles, was den Helm sicherer macht, für sinnvoll", erklärt Alexander Selch, Geschäftsführer von Uvex Sports.

Neue integrierte Technologien müssen aber immer einen Mehrwert bringen. Bei MIPS konnte bisher kein unabhängiges Prüflabor eine Erhöhung dieser Sicherheit feststellen. Die Normwerte von EN und CPSC wurden darüber hinaus auch nicht positiv beeinflusst. Die zweite Schale benötigt außerdem mehr Platz im Helm. Die Sensibilität der MIPS-Aufhängung kann bereits bei einem geringfügigen Aufprall zu einer Beschädigung des Helmes führen und einen Austausch nötig machen.

  Alexander Selch, Geschäftsführer von Uvex Sports Foto: Hersteller
Alexander Selch, Geschäftsführer von Uvex Sports

Die Testergebnisse von ALPINA bis IXS

ALPINA Carapax


Preis 129,95 Euro (z.B. bei Rosebikes erhältlich*)
Größen¹ 53–57, 57–62
Gewicht² (10 %) 306 Gramm
Ausstattung (10 %) Drehverschluss, Ratschenschloss, Höhenverstellung vierfach, Kinnpolster, Fliegengitter

Bewertung
Sicherheit (30 %) 7 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 6 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 8 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 8 von 10 Punkten

FAZIT Der Carapax ist etwas aufwändig, dafür umfangreich anpassbar. Besonders die Gurtführung überzeugt. Seine längliche Schale sitzt wie angegossen, die breite Nackenstütze ist sehr komfortabel. Die Belüftung reicht nur etwa bis zur Mitte des Kopfes. Weder Goggle- noch Kamerahalterung.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Alpina Carapax Foto: Georg Grieshaber
Alpina Carapax

BELL Stoker MIPS-Equipped


Preis 119,99 Euro
Größen¹ S 52–56, M 55–59, L 58–62
Gewicht² (10 %) 330 Gramm
Ausstattung (10 %) Verstellbares Visier, MIPS, Drehverschluss, Steckschloss, Höhenverstellung dreifach

Bewertung
Sicherheit (30 %) 9 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 6 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 6 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 7 von 10 Punkten

FAZIT Trotz der massigen Schale ist der Bell zumindest an der Stirn gut belüftet und nicht allzu schwer. Die Gurtbänder laufen weit außen, dadurch sitzt die eher breite Schale etwas wackelig. Wie zu erwarten war, übersteht der massive Helm den Crashtest mit Top-Werten.

BIKE-Urteil³ GUT

  Bell Stoker MIPS-Equipped Foto: Georg Grieshaber
Bell Stoker MIPS-Equipped

BONTRAGER Rally


Preis 104,95 Euro (z.B. bei Bobshop erhältlich*)
Größen¹ S 51–57, M 54–60, L 58–64
Gewicht² (10 %) 383 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier verstellbar, Drehverschluss, Steckschloss, Höhenverstellung dreifach

Bewertung
Sicherheit (30 %) 8 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 8 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 9 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 9 von 10 Punkten

FAZIT Richtig angepasst sitzt der schwere Bontrager sicher und wackelfrei am Kopf, dazu trägt auch die saubere Gurtführung bei. Die Nackenstütze und das Drehrad lassen sich leicht bedienen. Die Belüftung reicht bis weit nach hinten. Die Verarbeitung ist nur durchschnittlich.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Bontrager Rally Foto: Georg Grieshaber
Bontrager Rally

CRATONI Allset


Preis 99,95 Euro (z.B. bei Stadler erhältlich*)
Größen¹ S/M 54–58, M/L 58–61
Gewicht² (10 %) 306 Gramm
Ausstattung (10 %) Verstellbares Visier mit Rasterung, Drehverschluss, Ratschenschloss, Höhenverstellung dreifach

Bewertung
Sicherheit (30 %) 8 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 8 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 6 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 7 von 10 Punkten

FAZIT Der Allset überzeugt durch die tief gezogene, komfortabel sitzende Helmschale. Mit verstellbarem Visier und Ratschenverschluss sowie guten Belüftungswerten, sammelt er Punkte. Lediglich die Gurte stehen etwas vom Kopf ab, und die Nackenauflage stützt sich recht punktuell ab.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Cratoni Allset Foto: Georg Grieshaber
Cratoni Allset

GIRO Montaro MIPS


Preis 179,99 Euro (z.B. bei Rose erhältlich*)
Größen¹ S 51–55, M 55–59, L 59–63
Gewicht² (10 %) 379 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier mit Rasterung, Drehverschl., umlaufender Kopfring, Steckschloss, Höhenverstellung dreifach

Bewertung
Sicherheit (30 %) 8 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 6 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 9 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 8 von 10 Punkten

FAZIT Umlaufende Helmschale, mattes Finish, top Verstelloptionen – der Giro ist perfekt verarbeitet. Leider sitzt er etwas hoch. Die vielen Extras, wie MIPS und der umlaufende Kopfring, drücken auf die Waage. Unter der geschlossenen Bauweise leidet die Belüftung.

BIKE-Urteil³ GUT

  Giro Montaro MIPS Foto: Georg Grieshaber
Giro Montaro MIPS

IXS Trail RS


Preis 119,95 Euro (z.B. bei Maciag-Offroad erhältlich*)
Größen¹ S/M 54–58, L/XL 58–62
Gewicht² (10 %) 337 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier mit Crash-Release, Drehverschluss, Steckschloss, Höhenverstellung dreifach, Kinnpolster

Bewertung
Sicherheit (30 %) 9 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 6 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 6 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 7 von 10 Punkten

FAZIT Die voluminöse Schale des IXS reicht tief in den Nacken und bietet viel Schutz. Das gummierte Drehrad lässt sich leicht greifen, hakelt aber sehr. Die Gurte laufen weit außen, dadurch sitzt der Trail RS etwas wackelig am Kopf. Die Belüftung ist okay, die Verarbeitung passabel.

BIKE-Urteil³ GUT

  IXS Trail RS Foto: Georg Grieshaber
IXS Trail RS

¹ Getestete Größe fett markiert.
² BIKE-Messwerte: Gewicht gemessen in getesteter Größe. ³Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. Es setzt sich aus den sechs Kriterien zusammen und basiert auf gerundeten Werten. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.

KALI Maya


Preis 99,90 Euro
Größen¹ S/M 55–58, L/XL 58–62
Gewicht² (10 %) 350 Gramm
Ausstattung (10 %) Verstellbares Visier mit Kamera-/Lampenhalter, Ratschenverschluss, Steckschloss, Fliegengitter im Polster

Bewertung
Sicherheit (30 %) 7 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 3 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 6 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 6 von 10 Punkten

FAZIT Der veraltete Ratschenverschluss des Kalis schließt nicht gleichmäßig und zieht den Helm von der Stirn. Insgesamt sitzt er recht hoch und etwas wackelig. Die wenigen Lüftungsöffnungen verschaffen kaum Kühlung. Das Visier ist nicht der ideale Platz für die Kamerahalterung.

BIKE-Urteil³ BEFRIEDIGEND

  Kali Maya Foto: Georg Grieshaber
Kali Maya

KED Trailon


Preis 99,95 Euro (z.B. bei Bergfreund erhältlich*)
Größen¹ 52–58, 56–62
Gewicht² (10 %) 379 Gramm
Ausstattung (10 %) Verstellbares Visier, umlaufender Kopfring, Drehverschluss, Ratschenschloss, Höhen- und Längenverstellung

Bewertung
Sicherheit (30 %) 8 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 8 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 7 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 7 von 10 Punkten

FAZIT Das umständliche Verstellsystem des Keds konnte nicht überzeugen. Der Reflektor am Drehrad ist ebenfalls im Weg. Einmal angepasst sitzt der Trailon aber komfortabel und wackelfrei am Kopf. Viele Öffnungen kühlen den Kopf, und auch die Schlagwerte sind einwandfrei.

BIKE-Urteil³ GUT

  KED Trailon Foto: Georg Grieshaber
KED Trailon

LAZER Revolution


Preis 159,95 Euro (z.B. aktuell bei Amazon erhältlich*)
Größen¹ S 52–56, M 55–59, L 58–61
Gewicht² (10 %) 424 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier mit Rasterung, Höhenverstellung neunfach, Kamerahalterung, Ohrenschützer, Kinnbügel optional

Bewertung
Sicherheit (30 %) 7 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 6 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 9 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 9 von 10 Punkten

FAZIT Der schwerste Helm im Test trumpft mit perfekter Passform, weit umschließender Helmschale und sehr komfortablem Verstellsystem. Die Belüftung beschränkt sich auf den vorderen Teil des Helms. Im Lieferumfang befinden sich Ohr-Pads, optional gibt es einen ansteckbaren Kinnbügel .

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Lazer Revolution Foto: Georg Grieshaber
Lazer Revolution

LIMAR 949DR


Preis 169,95 Euro (z.B. bei Amazon erhältlich*)
Größen¹ M 55–59, L 59–63
Gewicht² (10 %) 314 Gramm
Ausstattung (10 %) Verstellbares Visier, Drehverschluss, Steckschloss, Höhenverstellung vierfach, Kinnschutz, Fliegengitter

Bewertung
Sicherheit (30 %) 9 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 8 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 6 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 7 von 10 Punkten

FAZIT Der teure Limar kommt wenig hochwertig daher. Er sitzt etwas hoch am Kopf, seine Schale ist nicht sehr tief gezogen. Die harten Streben der Nackenstütze können drücken. Das Gurtsystem liegt jedoch gut an, die Belüftung ist top, und auch beim TÜV schneidet er sehr gut ab.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Limar 949DR Foto: Georg Grieshaber
Limar 949DR

MAVIC Crossmax Pro


Preis 150 Euro (z.B. bei Bobshop erhältlich*)
Größen¹ S 51–56, M 54–59, L 57–61
Gewicht² (10 %) 369 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier verstellbar, Drehverschluss, Steckschloss, dreifach höhenverstellbar, Fliegengitter, zweiter Polstersatz

Bewertung
Sicherheit (30 %) 7 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 4 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 6 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 7 von 10 Punkten

FAZIT Der Crossmax ist hochwertig verarbeitet und lässt sich leicht anpassen. Die breite Helmschale sitzt etwas hoch, dank der sauber geführten Gurte aber dennoch sicher. Das große Visier lässt sich leider nur per Schraube verstellen, unter dem flächigen Polster staut sich die Hitze.

BIKE-Urteil³ GUT

  Mavic Crossmax Pro   Foto: Georg Grieshaber
Mavic Crossmax Pro  

¹ Getestete Größe fett markiert.
² BIKE-Messwerte: Gewicht gemessen in getesteter Größe. ³Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. Es setzt sich aus den sechs Kriterien zusammen und basiert auf gerundeten Werten. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.

MET Lupo


Preis 119,95 Euro (z.B. bei Amazon erhältlich*)
Größen¹ M 54–58, L 59–62
Gewicht² (10 %) 298 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier verstellbar, Drehverschluss, umlaufender Kopfring, Steckschloss, Gel-Polster, vierfach höhenverstellbar

Bewertung
Sicherheit (30 %) 8 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 10 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 8 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 6 von 10 Punkten

FAZIT Der sauber verarbeitete Lupo kühlt den Kopf wie ein Race-Helm, auch dank des Silikon-Stirn-Polsters. Die Passform ist etwas breit aber durchaus gelungen. Er sitzt nur etwas hoch am Kopf. Das Visier ist nicht ideal integriert, die harte Nackenstütze kann für Druckstellen sorgen.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  MET Lupo  Foto: Georg Grieshaber
MET Lupo 

O'NEAL Orbiter


Preis 79,95 Euro (z.B. bei Amazon erhältlich*)
Größen¹ XS/S 53–56, M/L 57–60, XL/XXL 61–64
Gewicht² (10 %) 332 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier, Drehverschluss, Magnet­schloss, Polster mit Fliegenschutz

Bewertung
Sicherheit (30 %) 9 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 4 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 4 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 7 von 10 Punkten

FAZIT Die ungewöhnlich breite Form des Orbiters passt nur zu wenigen Köpfen. In Verbindung mit den weit abstehenden Gurten und der punktuell anliegenden Nackenstütze wackelt er leicht. Das dicke Polster staut viel Hitze, hat dafür aber ein Insektengitter. Top: das Fidlock-Magnetschloss.

BIKE-Urteil³ GUT

  O'Neal Orbiter Foto: Georg Grieshaber
O'Neal Orbiter

SCOTT Vivo Plus


Preis 139,95 Euro (z.B. Stadler erhältlich*)
Größen¹ S 51–55, M 55–59, L 59–61
Gewicht² (10 %) 330 Gramm
Ausstattung (10 %) Visier 1fach höhenverstellbar, Steckschloss, MIPS, Höhenverstellung dreifach

Bewertung
Sicherheit (30 %) 7 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 8 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 9 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 9 von 10 Punkten

FAZIT Die Passform des Scotts gehört mit zu den besten im Test, er könnte aber etwas tiefer am Kopf sitzen. Sauber geführte Gurte fixieren ihn gut am Kopf. Belüftungskanäle lassen viel Luft unter den Helm. Die filigrane Nackenstütze kann seitlich drücken. Bei der Ausstattung knausert Scott.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Scott Vivo Plus Foto: Georg Grieshaber
Scott Vivo Plus

SIXSIXONE Evo AM


Preis 179 Euro
Größen¹ XS/S 54–56, M/L 57–59, XL/XXL 60–62
Gewicht² (10 %) 353 Gramm
Ausstattung (10 %) Boa-Drehverschluss, umlaufender Kopfring, Magnetschloss

Bewertung
Sicherheit (30 %) 0 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 4 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 7 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 8 von 10 Punkten

FAZIT Boah-Drehrad, Magnetschloss, großes Polster und umlaufender Kopfring sind die Highlights des komfortablen Evo AM. Die Belüftung ist mäßig, den flachen Aufprall beim TÜV besteht der Helm zweimal knapp nicht.

BIKE-Urteil³ UNGENÜGEND

Dieser Helm besteht den Test nicht: Da sämtliche Helme für den Verkauf in Deutschland ein Prüfsiegel benötigen, waren beim BIKE-Test eigentlich keine Ausfälle zu erwarten. Ein Helm verfehlte dennoch die geforderten Werte. Der Evo AM von SixSixOne fiel bei zwei Durchgängen mit Werten von 252 und 248 g knapp durch. Rein vom Wert hätte der Evo AM mit 248 g den Test zwar bestanden, die Prüfer ziehen jedoch bei jeder Messung eine geringe Messtoleranz ab. Der Grenzwert mit der eingerechneten Toleranz läge bei 244 g. Wir haben den Hersteller um ein Statement zum Test gebeten und werden dieses, so bald wie möglich in den Artikel einpflegen.

  Zweimal nicht bestanden: der SixSIxOne Evo AM besteht unseren BIKE-Helmtest knapp nicht. Foto: Stefan Frey
Zweimal nicht bestanden: der SixSIxOne Evo AM besteht unseren BIKE-Helmtest knapp nicht.

SPECIALIZED Ambush


Preis 179,90 Euro (z.B. bei Bobshop erhältlich*)
Größen¹ S 52–56, M 56–60, L60–63
Gewicht² (10 %) 279 Gramm
Ausstattung (10 %) Verstellbares Visier, Drehverschluss, umlaufender Kopfring, Steckschloss, Höhenverstellung fünffach

Bewertung
Sicherheit (30 %) 10 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 8 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 10 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 9 von 10 Punkten

FAZIT Der Ambush ist der Archetyp des Enduro-Helms. Dank Aramid-Verstrebung und tief gezogener Schale schützt er hervorragend und ist dennoch sehr leicht. Passform und Verstellsystem sind durchdacht, ebenso das Visier. Die Belüftung ist top. Verarbeitet sind andere besser. Trotzdem: verdienter Testsieg.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Specialized Ambush Foto: Georg Grieshaber
Specialized Ambush

UVEX Finale


Preis 109,95 Euro (z.B. bei Rosebikes erhältlich*)
Größen¹ 52–57, 56–61
Gewicht² (10 %) 347 Gramm
Ausstattung (10 %) Drehverschluss, Ratschenschloss, Kinnpolster, Höhenverstellung sechsfach, Fliegengitter

Bewertung
Sicherheit (30 %) 8 von 10 Punkten
Belüftung (20 %) 8 von 10 Punkten
Tragekomfort (15 %) 10 von 10 Punkten
Anpassung (15 %) 9 von 10 Punkten

FAZIT Uvex-typisch ist das Verstellsystem mit Ratschenschloss sehr gelungen. Nur das Drehrad läuft etwas undefiniert. Er umschließt den Kopf weit in den Nacken und sitzt äußerst komfortabel. Belüftung und TÜV-Werte liegen auf hohem Niveau. Eine Visierverstellung wäre das i-Tüpfchen.

BIKE-Urteil³ SEHR GUT

  Uvex Finale Foto: Georg Grieshaber
Uvex Finale

¹ Getestete Größe fett markiert.
² BIKE-Messwerte: Gewicht gemessen in getesteter Größe. ³Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. Es setzt sich aus den sechs Kriterien zusammen und basiert auf gerundeten Werten. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.

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