All Mountain-Helm Sixsixone Evo AM im Test

BIKE Magazin

 · 16.10.2015

All Mountain-Helm Sixsixone Evo AM im TestFoto: Markus Brehler
All Mountain-Helm Sixsixone Evo AM im Test

Spezielle MTB-Helme für All Mountain und Enduro gibt es immer mehr. Dabei steht der Tragekomfort an erster Stelle. Wie komfortabel sich der Sixsixone Evo AM-Helm trägt, zeigt unser Test.

Der Trend bei Geometrien von Mountainbikes weist klar in eine Richtung: Der Reach wächst und die Lenkwinkel werden immer flacher. Die Bikes werden also auf immer höhere Geschwindigkeiten getrimmt. Doch dabei ist Vorsicht geboten: Bei steigender Geschwindigkeit erhöht sich auch das Sturzrisiko und somit die Verletzungsgefahr. An diesem Punkt muss jeder selbst entscheiden, ob er dem Geschwindigkeitsrausch widerstehen kann oder doch lieber auf eine angemessene Schutzausrüstung zurückgreift. Eins ist jedoch klar: Ohne Helm geht nichts. Egal wie schnell man fährt und ob am Grenzbereich oder nicht, ein Helm ist beim Mountainbiken Pflicht. Und sind wir mal ehrlich: Die Zeit, in der Helme schwer, unkomfortabel und unförmig waren, ist vorbei. Mittlerweile gibt es für jeden den passenden Helm.

Mit Boa-Drehverschluss und Magnet-Clip

Aktuell kommen immer mehr Helm-Hersteller mit Enduro-Helmen an. Wir haben den Sixsixone Evo AM Helmet getestet. Dieser richtet sich vor allem an All-Mountain-Fahrer und Enduro-Piloten, denn das Heck ist für mehr Schutz weit nach unten gezogen. Damit er sich an möglichst viele Kopfformen anschmiegt, ist er mit dem aus Schuhen bekannten Boa-Verschluss ausgestattet. Durch die weit vorne ansetzende Verstellung wird der Kopf sehr gut umschlossen. So lässt sich der Helm selbst einhändig während der Fahrt anpassen. Der Verstellbereich ist zudem groß genug, um den Helm über einer Helmmütze zu tragen. Eine weitere Besonderheit des Evo AM ist der Magnetverschluss am Kinn. Auch dieser ist problemlos einhändig bedienbar.

  Selbst einhändig bedienbar: Der magnetische Kinnverschluß findet wie von Geisterhand zusammen.Foto: Markus Brehler
Selbst einhändig bedienbar: Der magnetische Kinnverschluß findet wie von Geisterhand zusammen.

Der 661 ist in zwei Varianten erhältlich: Entweder mit oder ohne MIPS (Multidirectional Impact System). Durch die im Helminneren verwendete Aufhängung soll die Rotationsenergie bei einem Aufprall deutlich reduziert werden. Wir haben das günstigere Modell ohne MIPS getestet. Beide Helme erfüllen die EN DIN 1078-Norm. Von einem Sturz blieben wir während der gesamten Testdauer – zum Glück – verschont und können deshalb zum realen Schutz wenig sagen. Das Topmodell ist mit MIPS ausgestattet und kostet 189 Euro. Die getestete Version wechselt für 139 Euro den Besitzer. Die Qual der Wahl hat man bei den Farben: Das Topmodell gibt es in drei, das günstigere Modell in vier Farben.

Grenzen des Boa-Verschlusses beim Sixsixone Evo AM

Setzt man den MTB-Helm das erste Mal auf, fällt sofort das geringe Gewicht von 345 Gramm in der Größe M/L auf. Einmal aufgesetzt, eingestellt und zugemacht, vergisst man ihn schnell. Denn dank der vielen Belüftungsöffnungen droht keine akute Überhitzung und auch das Visier schützt – ohne die Sicht zu behindern – angenehm vor Sonne, Regen und Dreck. Doch bei so viel Licht ist auch Schatten: Selbst wenn man den Boa-Verschluss satt zuknallt, gerät der Helm bei Motobumps oder ähnlich schnellen Schlägen etwas ins Rutschen. Dem kann man aber mit dem Tragen einer Goggle entgegen wirken. Bei gemäßigterem Fahrstil ist dieses Problem allerdings sowieso zu vernachlässigen.

  Der Boa-Verschluss am 661 Evo AM umschließt den Kopf gleichmäßig, nur bei extrem schnellen Schlägen reichen die Schließkräfte nicht aus und er neigt etwas zum Verrutschen.Foto: Markus Brehler
Der Boa-Verschluss am 661 Evo AM umschließt den Kopf gleichmäßig, nur bei extrem schnellen Schlägen reichen die Schließkräfte nicht aus und er neigt etwas zum Verrutschen.

Test-Fazit zum Sixsixone Evo AM:

Letztlich überwiegen deutlich die Vorteile. Der Sixsixone Evo AM bietet sich besonders für abfahrtsorientierte Tourenfahrer an. Ebenso geeignet ist der 345 Gramm leichte MTB-Helm für Enduristen, dann allerdings nur als Zweithelm alternativ zum Fullface-Helm.

Erhältlich ist der Sixsixone Evo AM-Helm über Cosmicsports.

  Mit und ohne MIPS erhältlich: der Evo AM MTB-Helm von Sixsixone.Foto: Markus Brehler
Mit und ohne MIPS erhältlich: der Evo AM MTB-Helm von Sixsixone.