Warum der Helm zu jeder Mountainbike-Ausstattung gehört

Wer mit dem Mountainbike unterwegs ist, braucht die passende Schutzausrüstung. Der Helm ist dabei von großer Bedeutung - nicht nur, aber vor allem auch bei Downhill-Passagen. Worauf sollte beim Kauf eines Helmes geachtet werden? BIKE zeigt, worauf Sie achten sollten und gibt Tipps zum Helmkauf.

Darum ist ein Helm beim Mountainbiken essenziell

Ein Helm erhöht die Sicherheit beim Mountainbike-Fahren erheblich. Er sorgt dafür, dass die Kräfte, die bei einem Sturz auf den Kopfbereich wirken, „abgefedert“ werden. So können zahlreiche schwere Verletzungen verhindert werden. Besonders beeindruckend ist es in diesem Fall, wie schnell sich Fahrradhelme im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Was früher noch eine mehr oder weniger „einfache Hülle“ war, ist heute zu einem deutlich verlässlicheren Schutz geworden.

Auch der Komfort bleibt dabei nicht auf der Strecke. Viele Helme zeichnen sich durch ein vergleichsweise geringes Eigengewicht aus. Egal, ob bei einer kurzen Runde oder bei einer ausgiebigen Tour: Im Idealfall sollte der Fahrer „vergessen können“, dass er einen Helm trägt.

Was macht einen guten MTB-Helm aus? 4 Kriterien

Die Anforderungen, die in der heutigen Zeit an moderne MTB-Helme gestellt werden, sind hoch. Das sind vier der wichtigsten Kriterien.

Kriterium 1: Die Passform

Das Equipment muss zwingend zu Ihrer Kopfform passen. Moderne MTB-Helme lassen sich individuell an den Kopfumfang anpassen. Einem sicheren Sitz steht somit nichts mehr im Wege. Genau dieser ist im Falle eines Sturzes essenziell wichtig. Immerhin soll der Helm genau dort bleiben, wo er letztendlich auch gebraucht wird und sowohl den vorderen Bereich als auch den Hinterkopf abdecken.

Kriterium 2: Die Lüftung

Wer öfter im Sommer unterwegs ist, weiß, dass es unter einem Kopfschutz schnell sehr warm werden kann. Ein Modell, das über ausreichend viele und große Lüftungsschlitze verfügt, ist hier Gold wert. Achten Sie bei der Suche nach einem neuen Helm daher immer darauf, dass eine entsprechende Zirkulation gewährleistet wird.

Kriterium 3: Reflektoren

Reflektoren können die Sicherheit eines Helms noch weiter erhöhen. Auch wenn es Sie beim Fahren wahrscheinlich weniger auf Straßen, sondern eher auf Trails verschlagen wird, helfen Reflektoren anderen dabei, Sie auch bei nicht-optimalen Lichtverhältnissen zu sehen.

Kriterium 4: Die richtige Oberfläche

Die Qualität eines Helmes und dessen Schutzwirkung wird unter anderem auch von den verwendeten Materialien bestimmt. Je nachdem, welches Material zum Einsatz kommt und wie dieses verarbeitet wird, gestaltet sich auch die Oberfläche. Je glatter diese ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Helm im Zusammenhang mit einem Sturz in Ästen oder ähnlichen Hindernissen verfängt.

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko beim Mountainbike-Fahren?

Je nachdem, auf welchen Strecken Sie mit dem Mountainbike unterwegs sind, ist das Verletzungs- und Sturzrisiko mal mehr oder weniger hoch. Vor allem bei Downhill-Passagen ist es jedoch unerlässlich, die passende Schutzausrüstung in Form von Protektoren, Rückenschonern und weiteren Elementen zu tragen.

Ein Kopfschutz in Form eines Helms gehört jedoch auch bei den „leichteren Trails“ zum absoluten Standard. Je nach Beschaffenheit kann er dazu beitragen, dass das Verletzungsrisiko deutlich gesenkt wird. Am besten ist es, wenn der Schaum, der in den besagten Helm integriert wurde, fest an der Helmschale fixiert wurde. In diesem Fall ist das komplette Konstrukt nämlich noch besser dazu in der Lage, die Wucht eines Stoßes oder Aufpralls abzufedern.

Eine weitere Besonderheit von klassischen MTB-Helmen ist, dass sie – im Gegensatz zu typischen Radhelmen – weiter in den Nacken gezogen sind. Das bedeutet, dass sie einen größeren Teil des Kopfes schützen. Im vorderen Bereich sind viele Modelle mit einem zusätzlichen Visier ausgestattet. Dieses sorgt unter anderem dafür, dass das Verletzungsrisiko, das durch herabhängende Äste und umherfliegende Steinchen besteht, verringert wird.

Was bedeutet MIPS?

Im Zusammenhang mit MTB-Helmen ist auch immer wieder von „MIPS“ die Rede. Diese Abkürzung steht für „Multi-Directional Impact Protection System“. Die Helme, die mit diesem Kürzel versehen wurden, zeichnen sich dadurch aus, dass sich in ihrem Inneren eine Schale aus Plastik befindet. Diese bewegt sich flexibel, ist aber auch gleichzeitig mit der Schale verbunden.

Das Ziel: Die Kraft, die – gerade bei seitlichen Stößen – auf den Kopf wirkt, soll auf Basis dieser Technik reduziert werden. Sollten Sie generell sehr sportlich mit Ihrem Mountainbike unterwegs sein, ist es durchaus sinnvoll, über dieses „Extra“ nachzudenken. Mittlerweile werden die MIPS-Helme von verschiedenen Herstellern angeboten.

Gibt es spezielle Mountainbike-Helme?

Klassische Fahrradhelme und MTB-Helme unterscheiden sich zum Teil deutlich. Folgende Details gelten für Mountainbike-Modelle als „typisch“:

  • viele und große Lüftungsschlitze für eine bessere Luftzirkulation
  • ein Visier im vorderen Bereich, das vor einem Blenden durch die Sonne schützen soll
  • das MIPS-System
  • ein Kinnriemen, der sich exakt an den Kopf anpassen lässt (und bei Bedarf auch oft abgenommen werden kann)
  • die charakteristische Form (der Helm ist weiter in den Nacken hineingezogen, als es zum Beispiel bei einem klassischen Fahrradhelm oder auch bei vielen Rennradhelmen der Fall ist)

Gerade aufgrund der zusätzlichen Sicherheit sollten Sie bei der Suche nach einem Helm für das Mountainbike-Fahren kein Risiko eingehen und sich stattdessen immer für die einschlägigen Modelle entscheiden. So stellen Sie „ganz nebenbei“ auch sicher, dass mit Hinblick auf den gebotenen Nutzer- und Tragekomfort keine Wünsche offenbleiben.

Wie schwer ist ein Mountainbike-Helm?

Seit einiger Zeit legen viele Hersteller verstärkt Wert darauf, ihre Mountainbike-Helme leichter werden zu lassen. Das Ziel scheint klar zu sein: Ein noch höherer Komfortfaktor der jeweiligen Konstruktion auf der Basis eines geringen Eigengewichts und – selbstverständlich – ein hohes Maß an Sicherheit. Zwischen den verschiedenen Marken gibt es jedoch immer noch teilweise deutliche Unterschiede. Die besonders leichten Modelle bringen mittlerweile nur noch circa 300 Gramm auf die Waage.

Wann sitzt der Mountainbike-Helm richtig?

Moderne Mountainbike-Helme haben eines gemeinsam: Sie lassen sich individuell an den Kopfumfang des Trägers anpassen. Aber wann kann der Sitz eigentlich als „perfekt“ bezeichnet werden? Worauf sollte geachtet werden? Es gibt einige Tipps, auf deren Basis die richtigen Einstellungen vorgenommen werden können. Der korrekte Sitz sorgt dann dafür, dass einer möglichst umfassenden Schutzwirkung nichts mehr im Wege steht.

  1. Zwischen den Augenbrauen und dem Beginn des Helms sollten etwa drei Zentimeter Platz sein. Selbstverständlich ist es in diesem Zusammenhang auch wichtig, darauf zu achten, dass der Helm gerade sitzt. Um zu verhindern, dass die Helmschale zu weit hinten platziert ist, sollten Sie kontrollieren, ob Sie den Rand des Helmes beim Nach-Oben-Schauen noch sehen. Liegt der Rand im Sichtfeld, sitzt der Helm korrekt.
  2. Auch die Position des Kinnschutzes und der Straps sind für eine optimale Position besonders wichtig. Achten Sie darauf, dass sich die Straps etwa einen Zentimeter unter den Ohrläppchen treffen. Auch hier ist es wichtig, auf eine gewisse Gleichmäßigkeit zu achten. Diese sorgt dafür, dass der Helm gerade sitzt.
  3. Damit der Kinnschutz im Notfall auch an der richtigen Stelle ist, muss er natürlich eng anliegen. Gleichzeitig wäre es aber auch falsch, nach dem Motto „Je fester, desto besser!“ zu verfahren. Im Idealfall schaffen Sie eine Kombination aus „eng“ und „komfortabel“. Ein Schütteln mit dem Kopf zeigt, ob gegebenenfalls noch einmal nachjustiert werden muss.
  4. Abschließend bieten MTB-Helme noch die Möglichkeit, die Enge über einen Mechanismus am Nacken einzustellen. Gegebenenfalls muss genau diese Einstellung während längerer Fahrten noch einmal angepasst werden. Denn: Je anstrengender die Tour (und je höher die Temperaturen), desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Kopfumfang ein wenig zunimmt. Sollte der Helm beginnen, zu drücken, lässt er sich ganz bequem über besagten Mechanismus erneut einstellen.

3 Tipps rund um den MTB-Helm

Bei einem Mountainbike-Helm handelt es sich um eine vergleichsweise unkomplizierte Art von Equipment. Dennoch sollten im Umgang und mit Hinblick auf die Nutzung natürlich einige Faktoren beachtet werden.

Tipp 1: Überprüfen Sie Ihren Helm regelmäßig auf Schäden

Moderne Helme sind dazu in der Lage, die Wucht schwerer Stürze auf beeindruckende Weise abzufedern – aber nur dann, wenn sie sich in einem einwandfreien Zustand befinden. Ist Ihre Helmschale beschädigt, kann sie die hohen Erwartungen, die an sie gestellt werden, nicht mehr erfüllen. Während die Schäden, die sich nach einem Sturz am Helm zeigen, oft noch vergleichsweise einfach sichtbar sind, verhält es sich mit „versteckten Schäden“ anders. Nehmen Sie sich daher in regelmäßigen Abständen Zeit, um Ihren Helm auf kleine Haarrisse und ähnliches zu checken.

Tipp 2: Verschmutzungen zeitnah entfernen

Achten Sie immer auf die Pflegehinweise der Hersteller. Meist reicht es aus, frische Verschmutzungen mit etwas Wasser und milder Seife zu entfernen. Wer zu chemischen Reinigern greift, riskiert, dass die Oberfläche der Helme beschädigt wird. Und genau das kann letztendlich auch dafür sorgen, dass die Helmschale porös wird. Bei der Reinigung des Helmpolsters darf selbstverständlich auch das integrierte Polster nicht vergessen werden. Immerhin befindet dieses sich direkt am Kopf und nimmt hier Schweiß auf. Bei den meisten Modellen lässt sich das Polster herausnehmen und separat waschen.

Tipp 3: Vor UV-Strahlen schützen

Ein moderner Fahrradhelm ist sehr robust, aber nicht unverwundbar. Deswegen ist es wichtig, ihn so gut es geht vor äußeren Einflüssen zu schützen. Vor allem direkte Sonneneinstrahlung sollte auf jeden Fall vermieden werden. UV-Strahlen können das Material beeinflussen und dafür sorgen, dass das Design verblasst. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um ein optisches Problem. Denn: Eine zu hohe UV-Strahlung kann unter anderem auch dafür sorgen, dass das Material, aus dem der Helm besteht, brüchig wird. Die Schutzwirkung, die dann von ihm ausgeht, ist deutlich geringer.

Klassischer MTB-Helm oder Integralhelm?

Mit Hinblick auf diese Frage gehen die Meinungen teilweise deutlich auseinander. Während manche Biker der Meinung sind, dass ein Integralhelm mehr Schutz auf Trails und im Downhill Bereich bietet, sprechen andere von einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit und davon, dass ein Integralhelm vor Verletzungen schützen solle, die ohnehin nicht oft auftreten würden.

Fest steht: Sowohl der Integralhelm als auch der klassische Helm mit Visier bieten Vor- und Nachteile. So bietet der Integralhelm beispielsweise einen besonders umfangreichen Schutz – sowohl für den Kopf als auch für das Gesicht. Er lässt sich, trotz seiner Größe, gut an den Kopfumfang anpassen und zeichnet sich durch ein geringes Gesamtgewicht aus. Leider kann er nicht immer gut in Kombination mit einer Brille getragen. Hinzu kommt, dass es im Sommer unter ihm oft vergleichsweise heiß wird, da die Luft nicht so zirkulieren kann, wie es zum Beispiel beim Visierhelm der Fall ist.

Helme mit Visier zeichnen sich durch einen hohen Nutzerkomfort aus. Wenn zwischendurch eine Trinkpause eingelegt werden soll, muss nicht der komplette Helm abgenommen werden. Er kann meist gut mit Brillen kombiniert und im Notfall – zum Beispiel im Zusammenhang mit Erste-Hilfe-Leistungen – besser abgenommen werden. Dafür ist die Lärmbelastung hier höher als beim Integralhelm.

Wann sollte man einen neuen Helm kaufen?

Wie bereits oben erwähnt, sollte ein Helm auf jeden Fall ausgetauscht werden, wenn er entweder bei einem Unfall oder durch äußere Einflüsse beschädigt wurde. Aber: Auch der „Zahn der Zeit“ kann dafür sorgen, dass ein Neukauf ansteht. Achten Sie in diesem Zusammenhang unbedingt immer auf die Angaben des Herstellers. In der Helmbeschreibung lässt sich meist eine Angabe in Jahren ablesen, die anzeigt, wann gewechselt werden sollte. Es braucht nicht immer einen Unfall, um anzuzeigen, dass es an der Zeit ist, neu zu kaufen. Auch der Ablauf einer gewissen Zeitspanne (meist vier bis fünf Jahre) gibt Anlass dazu, sich nach einem neuen Modell umzusehen.

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