Stefan Frey
· 25.01.2021
Neue Technologien sollen Race-Helme sicher und leicht gleichermaßen machen. Wir haben einen eigenen Prüfstand entwickelt und suchen den sichersten MTB-Helm für Race- und Marathon-Biker.
Neue Sicherheitstechniken – MIPS & Co. – sollen messbar das Risiko von Kopfverletzungen senken, indem sie beim schrägen Aufprall auftretende Rotationskräfte verringern. Die bestehende Prüfnorm für Helme EN 1078 kann diese Szenarien nicht abbilden. Um die aktuelle Helmgeneration realitätsnah zu prüfen, haben wir in Eigenregie einen Helmprüfstand entwickelt und uns dabei an den in der Wissenschaft und von forschenden Herstellern eingesetzten Methoden orientiert. Für den Test wird der Helm auf einen 4,9 Kilogramm schweren Prüfkopf aus Aluminium angepasst. Helm und Kopf werden beim simulierten Sturz auf einem Schlitten geführt und treffen mit 21 km/h auf eine im Winkel von 45 Grad geneigte Stahlfläche auf. Schleifpapier in 40er-Körnung imitiert die Rauheit des Untergrunds – damit gehen wir analog zu den Prüfeinrichtungen Virginia Tech, Folksam und anderen Forschungseinrichtungen vor.
Der Schlitten saust an der Auflagefläche vorbei und gibt den Helm frei, der nach dem Aufprall wegspringt. Ein Sechs-Komponenten-Sensor im Prüfkopf zeichnet Beschleunigung und Drehraten um die drei Achsen im Raum beim Aufprall und in der sich anschließenden Flugphase auf. Im ersten Anlauf trifft der Helm frontal auf, im zweiten auf der Seite. Die Beschleunigung werten wir nach dem größten resultierenden Wert aus – je niedriger desto besser. Angegeben wird der Mittelwert aus vier Messungen. Die Kopfrotation rechnen wir um zum BrIC-Kriterium (Brain Injury Criterion), das aussagt, wie schädlich die Bewegung für das Gehirn ist. Diese Methode ist in der Wissenschaft verbreitet und ermöglicht über den sogenannten AIS-Code Aussagen zur Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung.
Nach dem Vergleichstest der 20 Helme für Trail-Biker in BIKE 12/20 haben wir für die Ausgabe 1/21 zwölf leichte Modelle für Race- und Marathon-Biker getestet. Wie unser eigens entwickelter Prüfstand funktioniert, zeigen wir im Video:
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