Marc Strucken
· 19.05.2023
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Der US-amerikanische Hersteller Smartwool hat auch eine Reihe von Bike-Bekleidung im Programm. Wir haben die Smartwool Merino-Socken und ein Mountainbike Langarm-Shirt getestet. Im kalten Bayern und im fernen Osten.
Dicke Wandersocken, warme Unterziehshirts für den Winter - das alles kennt man schon aus der Wunderwolle Merino. Aber Merino hält nicht nur schön warm, sondern hat auch die tolle Funktion, dass die Klamotten auch nach einem langen Tag mit Schwitzen meist nicht anfangen zu stinken. Eigentlich eine gute Voraussetzung auch für den Sommer?! Die Marke Smartwool hat speziell für Biker einige Teile herausgebracht, die auch für warme Temperaturen und die hohe körperliche Aktivität auf dem Mountainbike gedacht sind.
Wir haben uns für ein Bike-Socken von Smartwool und ein Longsleeve-Jersey* entschieden. Die langen Arme des Bike-Trikots bieten zwar etwas weniger Lüftung, aber in Zeiten von 50er Sonnencreme schadet der zusätzliche Sonnenschutz sicher nicht. Ok, um ein wenig Sonne abzubekommen, mussten beide Testprodukte mit nach Taiwan fliegen. Aber bei feuchten 28 Grad und Sonnenschein waren das perfekte Bedingungen, um zu erfahren, wie sommertauglich Smartwool-Bekleidung ist.
Hinter Smartwool steht die VF Corporation - eine börsennotierte US-amerikanische Bekleidungsfirma mit Firmensitz in Denver, Colorado, die nach eigenen Angaben 35.000 Mitarbeitende weltweit hat und eine Umsatz von 11,8 Mrd. USD macht. Zu ihren Marken zählen beispielsweise:
Den ersten Testeinsatz hatte das Smartwool Mountainbike Langarm-Shirt bereits verborgen unter Fleecepulli und Regenjacke bei den winterlichen Ausfahrten im bayerischen Alpenland. Seine Stärken sollte es aber bei einem Besuch bei Tektro in Taiwan zeigen, bei dem ordentlich MTB gefahren wurde - und geschwitzt. Der erste Eindruck und auch der, der bleibt, ist, dass das Gewebe des Bike-Jerseys tatsächlich einerseits kühlt, sich andererseits nicht nass auf der Haut anfühlt. Das ist der Plan der Smartwool-Entwickler: Eine Mischung aus Merinowolle und Polyester reguliert die Temperatur und trocknet schnell. Außerdem sorgen Belüftungsschlitze am oberen Rücken noch einmal für mehr Atmungsaktivität.
Praktisch ist auch die Passform beim Biken. Die Ärmel sind nicht nur lang, sondern auch so lang geschnitten, dass man sie in sportlicher Sitzposition nicht hochrutsch. Genauso der Rückenteil, der einen längeren Saum hat, sodass das Smartwool Bike-Trikot sich nicht unter einem Rucksack oder sonst wie hocharbeitet. Das Smartwool Langarm-Trikot sitzt locker, aber der Stoff ist zumindest so dick, dass er nicht nervig flattert oder statisch aufgeladen am Körper klebt. Es trägt sich - mein subjektiver Eindruck - wirklich wie ein Lieblingsshirt.
Ein recht großer, reflektierender Schriftzug “Smartwool” am linken Ärmel fällt zwar auf, bringt aber nur etwas wenn nächtlicher Autoverkehr von links kommt. Was sehrwohl von allen Seiten auffällt: Auch nach einigen Sessions mit unterschiedlichen Hip Bags und Rucksäcken und mindestens genauso vielen Wäschen, zeigt das Smartwool Bike-Shirt so gut wie keine Abnutzungserscheinungen. Keine “Pillinge” (winzige Faserkügelchen auf dem Stoff), nur ein oder 2 gezogene Fäden, die Farbe ist auch noch wie zuvor. Und das, obwohl man das Merino-Shirt einfach im Sport-/Schonwaschgang in die Maschine stecken kann.
Der Hersteller ist besonders von diesem Smartwool MTB-Shirt überzeugt. Deshalb bietet er an, es 30 Tage lang probeweise auf den eigenen Outdoor-Abenteuern zu tragen. Am Ende kann man es einfach zurückschicken, wenn es doch nicht gefällt, und Smartwool erstattet den Einkauf inklusive Versand zurück. Das geht weiter als eine kostenlose Retoure - finden wir fair.
Mit Socken ist das bei warmen Temperaturen ja so eine Sache: Trägt man keine in den Bike-Schuhen: No-Go! Trägt man etwas zu dicke, sehen die Füße nach einem Tag auf dem Bike aus, wie nach 3 Stunden in der Badewanne. Was können also die Merino-Socken von Smartwool? Also kommen die Zero Cushion Crew Fahrradsocken nach den kalten Tagen im Voralpenland mit in die feuchte Hitze Taiwans.
Smartwool sagt über seine Zero Cushion Bike-Socken sie seien auf Komfort ausgelegt. Klar, es sind keine hauchdünnen Rennrad-Häute und keine brettharten Kompressions-Socken. Auch sind sie wohl manchen von der Höhe am Bein zu kurz (Was sagt hier die Style-Polizei?). Dennoch haben die Smartwool Socken verschiedene Zonen am Fuß mit mehr oder weniger Zug. Der Zehenbereich ist nahtlos gestrickt (Virtually Seamless - sagt der Hersteller dazu). Unser Eindruck: Sie sitzen nicht zu eng, aber fest am Fuß und das den ganzen Tag, ohne im Schuh zu verrutschen.
Das Hauptmerkmal der Zero Cushion Crew Fahrradsocken* ist aber wieder die verwendete, zertifizierter Merinowolle, die Temperatur und Geruch natürlich regulieren soll - und das auch sehr gut tut. Ohne zu sehr auf Füße eingehen zu wollen, aber die Socken hätte man sicher auch einen zweiten tag tragen können, trotz sportlicher Aktion. Die Smartwool Bike-Socken tragen sich wirklich angenehm bei Kälte und Wärme. Sie sind aber etwas dicker im Schuh als manch andere Socken fürs Biken. Was nach gut drei Monaten des Testens auffällt: An einzelnen Stellen fusselt der Socken ein wenig, was auf eine erhöhte Belastung zu deuten scheint. Aber das hält sich noch ziemlich im Rahmen und scheint noch lange kein Loch oder Ähnliches zu bedeuten.
Und weil es nunmal Socken sind, müssen diese relativ häufig in die Waschmaschine. Dabei macht es uns Smartwool einfach: “Auf links waschen. Maschinenwäsche kalt oder warm. Schon- oder Feinwaschgang. Im Trockner auf niedriger Stufe trocknen.”
Bei den Zero Cushion Crew Bike-Socks - sowie bei vielen anderen Produkten - verwendet Smartwool ZQ-zertifizierte Merino-Wolle, was ein gängiges Siegel für Wolle ist und in der Umsetzung überwacht wird. Auf der Website heißt es dazu, dass fünf Faktoren für eine nachhaltigerer Herstellung berücksichtigt werden:
Hinweis: Die hier gezeigte Farbvariante ist aktuell nicht mehr erhältlich. Verfügbar sind Schwarz-Grau und Graublau-Orange.