Stefan Frey
· 22.11.2017
Wer maximalen Grip für intensive Wintereinheiten sucht, wird beim dänischen Hersteller GripGrab fündig. Wir haben den neuen Raptor mit Inside Grip über feucht-kalte Pfade getrieben.
Bei vielen Bekleidungs-Herstellern sind Mountainbike-Accessoires wie Handschuhe und Co. reine Mitläufer. Das Hauptaugenmerk liegt oft auf Bike-Jacken, Hosen oder Trikots. Bei GripGrab ist das anders: hier hat man sich ganz den kleinen Nebensächlichkeiten verschrieben. So sollen mit viel Liebe zum Detail die perfekten Accessoires für Biker entstehen. Das behaupten die Dänen zumindest auf ihrer Webseite. Wir haben uns den brandneuen Raptor-Winterhandschuh gekrallt und über die feuchtkalten November-Trails gescheucht.
Der Raptor ist sicher kein Handschuh für eine Arktis-Expedition. Die Oberseite ist aus leichtem Softshell-Material gefertigt und innen nur minimal gefüttert. Damit trotzt man vielleicht noch einer steifen Nordsee-Brise, aber keinem Polarsturm. Die Kunstleder-Innenhand ist komplett mit Silikon-Prints überzogen. Ein großzüger Wischdaumen hält Schweiß von den Augen fern und die Nase sauber. Dank einem kleinen Aufsatz am Daumen lässt sich auch der Touchscreen des Smartphones noch bedienen. Der Raptor kommt ohne Klettverschluss am verlängerten Bündchen aus.
Bei der Passform haben die Dänen wirklich gute Arbeit geleistet. Der dünne Raptor sitzt wie eine zweite Haut. Das flexible Obermaterial schmiegt sich förmlich um den Handrücken, wenn man an den Lenker greift. Dank flexiblem Bündchen schlüpft man selbst mit schwitzigen Fingern leicht in den Handschuh. Störende Nähte suchen die Finger vergebens. Dreht man den Handschuh auf Links erkennt man weder überflüssiges Material noch überstehende Fäden. Dafür aber ein cleveres Detail: auch die Innenseite ist mit Silikon-Besätzen versehen. Inside Grip nennt GripGrab das Feature, bei dem Daumen, Schalt- und Bremsfinger sowie die Handfläche auch innen mit Silikon überzogen sind. So soll der Handschuh in jeder Situation ausreichend Grip bieten. Auf dämpfende Gel-Einlagen verzichtet der Raptor komplett, was die meisten Fahrer aber wenig stören sollte.
Im nasskalten November-Wetter zeigt sich schnell: der Raptor ist kein Handschuh für Bummel-Fahrten. Wer wenig tritt, bekommt schnell kalte Finger. Steigt man aber ordentlich in die Pedale, reicht das windabweisende Softshell-Material auch bis Temperaturen um die 5°C. Kälter sollte es dann aber doch nicht werden. Wasserspritzer und leichten Niesel steckt das Obermaterial auch gut weg. Wer sich mit dem Raptor in die Kälte traut, wird mit einer gehörigen Portion Grip belohnt. Bei schnellen Sprints bleiben die Hände stets sicher am Lenker. Und auch beim Bremsen und Schalten machen sich die Silikon-Prints an der Innenseite bemerkbar. Gefühlt bietet Inside Grip tatsächlich mehr Halt am Lenker, sowie an den Schalt- und Bremshebeln. Das verlängerte Bündchen reicht bis unter die Winterjacke oder über die Armlinge und verhindert so, dass kalte Luft unter die Ärmel bläst. Der weiche Frottee-Besatz am Daumen wischt sanft den Anstrengungsschweiß von der Strin oder die Rotznase trocken.
Der Raptor ist der perfekte Handschuh für Racer und Crosser, die sich in den deutschen Schmuddelwinter raus trauen. Solange sich die Temperaturen im Plus-Bereich bewegen und der Biker nicht im aeroben Bereich bummelt, hält das windabweisende Softshell die Finger warm. Die Passform ist überragend und der Grip sucht Seinesgleichen.
Pro
Contra