Stefan Frey
· 26.03.2015
Mountainbiken als Wintersport? Viele Biker schwitzen lieber auf dem Ergometer oder fahren Ski. Aber Touren im Schnee können zum unvergesslichen Erlebnis werden. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.
Winter-Biker haben die Natur für sich. Denn die meisten Biker ziehen ihren Aktionsradius enger, wenn die Temperaturen Richtung Gefrierpunkt sinken: die Rolle im Keller, das Fitness-Studio ums Eck. Dabei wissen erfahrene Ganzjahres-Biker über die Magie einer Winter-Tour: Über knirschende Trails durch verschneite Wälder zu pirschen, einsam und verlassen, hat seine besonderen Reize. Besser abschalten kann man wohl kaum irgendwo. Statt in der muffigen Fitness-Bude neben Indoor-Athleten auf dem Laufband zu hecheln, genießt man auf den verschneiten Pfaden die gedämpfte Stimmung und beobachtet seinen Atem beim Kondensieren. Mit nur wenig Aufwand kann man das eigene Bike für den Winterdienst vorbereiten. Griffige und gut profilierte Reifen sollte man auf jeden Fall aufziehen, Spike-Reifen sind in der Regel nur bei eisiger Piste nötig. Flat-Pedale können auf rutschigem Untergrund ebenfalls von Vorteil sein. Das war’s im Prinzip. Für den Fahrer selbst ist dagegen die richtige Bekleidung um so wichtiger. Kalte Zehen oder steif gefrorene Finger machen jede Romantik einer Winter-Tour zunichte. Wie Sie dem vorbeugen können, lesen Sie hier.
1. Kurz und knackig Statt stundenlang fröstelnd dahinzurollen, sollten Sie im Winter lieber richtig Gas geben. Auf einer kurzen, schnellen Runde verbrennen Sie mindestens genauso viel Energie. Nach einer guten Stunde ist man oft auch in den passenden Winterklamotten richtig durchgefroren. Vorsicht: Kaltstarts sind im Winter verboten. Bringen Sie Ihre Muskeln auf dem Weg zur Hausrunde langsam auf Betriebstemperatur, sonst riskieren Sie Zerrungen.
2. Nach der Tour Zu Hause angekommen gilt: raus aus den nassen Klamotten und zwar schnell. Nach einer anstrengenden Einheit steht Bakterien und Viren das Fenster zum Körper sprichwörtlich offen ("Open-Window-Effekt" nennt man das). Auch während der Tour sollten Sie auf längere Pausen verzichten. Daheim erst mal warm duschen und die Energiespeicher wieder neu befüllen.
3. Ausreichend trinken Kälte verringert das Durstgefühl. Das haben viele sicher selbst schon festgestellt, wenn sie mit halbvoller Trinkflasche von der Tour zurückkommen. Trotzdem verliert der Körper auch im Winter viel Flüssigkeit, die durch regelmäßiges Trinken wieder zugeführt werden muss. Allerdings nicht in Form von Glühwein und Jagatee. Alkohol erweitert die Gefäße, warmes Blut kommt an die Körperoberfläche. Dadurch wird dem Körper zusätzlich Wärme entzogen.
4. Bike-Pflege ist im Winter fast noch wichtiger als im Sommer. Streusalz greift Ihr Material an, daher sollten Sie Ihr Bike unmittelbar nach der Tour abwaschen. Das gilt auch für den Transport auf dem Dach- oder Heckträger. Die Kette schmiert man im Winter am besten mit dünnflüssigem Öl.
5. Auskurieren Haben Sie sich doch eine Erkältung eingefangen, heißt es erst mal: ab auf die Couch und dem Körper unbedingt Ruhe und Zeit zur Erholung gönnen. Wer zu schnell wieder aufs Rad steigt, riskiert, dass sich die Krankheit erst richtig im Körper festsetzt. Danach liegen Sie richtig lang flach. Bei Fieber sollten Sie auf keinen Fall aufs Rad steigen, das kann eine lebensbedrohliche Herzmuskelentzündung hervorrufen.
Schlittenfahren mit Jeans macht nur so lange Spaß, bis die erste Schippe Schnee Ihre Waden in Eisbein verwandelt. Auf dem Bike verhält es sich ähnlich: Erst mit der richtigen Ausrüstung wird die Frostfahrt zum Wintermärchen. Hier finden Sie die passende Bekleidung.