Stefan Loibl
· 17.01.2019
Unter dem Gefrierpunkt wird Biken zur Herausforderung. Im Fahrtwind kühlt der Körper extrem schnell aus. Wir zeigen Funktionelles, was man zum Mountainbiken im Winter anziehen kann.
Bei Schnee, Eis und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wird Biken zur Herausforderung. Im Fahrtwind kühlt der Körper – und vor allem die Hände und Füße – extrem schnell aus. Wer trotzdem nicht auf die Stunden im Sattel verzichten will, muss sich passend kleiden. MTB-Winterklamotten gibt es reichlich am Markt. Mit unseren Bekleidungstipps trotzen Sie jedem Winterwetter, ob im nasskalten Matsch, bei Schnee oder an frostigen Sonnentagen.
Ein warmes Unterhemd als erste Schicht ist für Bike-Runden im Winter unverzichtbar. Das Löffler Transtex Warm Seamless sitzt wie eine zweite Haut und ist aus einem aufwändigen Materialmix gefertigt. Neben Merinowolle werden in der eigenen Strickerei auch Polypropylen-Fasern verarbeitet. So soll das Löffler-Unterhemd den Träger wärmen und an der Innenseite angenehm trocken anfühlen. Das Active Extreme 2.0 Unterhemd von Craft eignet sich vor allem für intensive Bike-Runden, da es für ein Winter-Unterhemd relativ dünn ist. Dafür ist es sehr atmungsaktiv. Die Version mit Windstopper-Brustbereich schützt die Körpermitte zusätzlich vor auskühlendem Fahrtwind. Bis vor Kurzem noch musste man oben drüber dann gleich mehrere Lagen kombinieren, um den gewünschten Kälteschutz zu erreichen. Heute reicht selbst bei frostigen Bedingungen eine einzige Schicht – Isolationsjacken und MTB-Jacken mit Primaloft machten es möglich. Die Bike-Iso-Jacke von Löffler ist mit 60 Gramm des leichten, windabweisenden und atmungsaktiven Isolationsmaterials gefüllt. Der Schnitt wurde auf die Radhaltung optimiert, sodass Zugluft weder am Nacken, noch an den bequemen Armabschlüssen Einlass findet. Wer auf die zusätzliche Isolation verzichten kann, kommt auch mit einer Softshell-Jacke durch den Winter. Die Modelle von Castelli und Gore Wear haben beim letzten Test in BIKE 1/19 überzeugt.
Als Beinkleid greifen immer mehr Biker zur locker sitzenden Softshell-Hosen. Das hat seinen guten Grund. Der legere Sitz erlaubt ein Luftpolster zwischen Hose und Haut und isoliert somit besser als eine klassische, enge Radhose. Außerdem hält man sich so die Möglichkeit offen, eine kurze oder lange, dünne oder dicke Radhose darunter zu kombinieren. Die Attack Fire Softshell-Hose von Fox ist innen warm gefüttert und außen wasserabweisend imprägniert. Winddicht ist sie sowieso. Ein Stretch-Abschluss am Bein verhindert, dass sich die Hose im Kettenblatt verfängt. Auch die Vaude ist ein treuer Begleiter bei Schnee und Eis, die durchdachte, warme Winterhose holte den Testsieg in BIKE 2/18. Die Isolation der lässigen MT500 Spray Trouser-Hose von Endura ist eher gering, sie eignet sich für nasse Bedingungen knapp über dem Gefrierpunkt. Dafür halten wasserdichte Einsätze und getapte Nähte auf der Rückseite halten Spritzwasser fern. Wer es lieber klassisch mag, findet am Markt natürlich noch immer eine große Auswahl an Winter-Trägerhosen mit engem Schnitt. Bewährt hat sich bei uns die Castelli LW Trägerhose mit elastischem und sehr atmungsaktivem Thermoflex-Material und weicher Fleece-Innenseite. Sie brauchen noch mehr Kälteschutz, vor allem an den windexponierten Oberschenkeln? Den bekommen Sie mit den Primaloft-gefüllten Shorts von Gore oder Scott. Die wind- und wasserabweisenden Überhosen heizen mächtig ein. Die Insulated Shorts von Gore lässt sich an beiden Seiten komplett öffnen und so auch in kurzen Pausen rasch über die Schuhe ziehen.
Die Extremitäten stehen besonders im Fokus des Frosts. Je weiter ein Körperteil von der Zentrum entfernt ist, desto schneller kühlt er aus. Bike-Handschuhe mit guter Fütterung sind deshalb im Winter unverzichtbar. Doch man kann nicht einfach zu dicken Skihandschuhen greifen. Denn zu viel Futter an der Innenfläche der Handschuhe verschlechtert das Griffgefühl am Lenker. Viele der MTB-Winterhandschuhe von Roeckl, Gore Wear oder GripGrab sind nur an der Außenseite isoliert und teils mit einer wind- und wasserabweisenden Schicht versehen. Dank Touchscreen-Finger lassen sich sogar Smartphones mit manschen Winterhandschuhen noch bedienen. Zum Kopf: Die Shelter Hat 2.0 von Craft ist innen flauschig weich und an der Stirn mit windabweisendem Material ausgestattet. Eine Bike-Helmmütze mit durchgehend Windstopper-Material ist auf dem Bike eigentlich unnötig und raschelt im Wind nur nervig an den Ohren. Und sollten die Temperaturen wirklich mal sibirische Ausmaße annehmen, gibt es noch immer die Craft Siberian 2.0 Handschuhe mit Lobster-Konstruktion
An den Füßen bieten sich wieder zwei Möglichkeiten. Wenn Geld keine Rolle spielt, wärmt der robuste Vaude Minaki Mid CPX-Winterschuh selbst im Schneegestöber noch die Zehen. Für ein Drittel des Preises gibt es bei BBB und GripGrab Überschuhe mit einer dicken Schicht Neopren. Zehen und Fersen sind mit robusten Gummieinsätzen bzw. Kevlar verstärkt. Und wer im Winter Flatpedals am Bike fährt? Mit dem MT500 Plus hat Endura erstmals einen Überschuh für Bärentatzen-Pedale im Programm. Die robuste Gummisohle ist speziell dafür gemacht und soll sich von spitzen Pins nicht aufreiben lassen. Wer einen sportlichen MTB-Winterschuh mit steifer Sohle sucht, ist mit dem Northwave Raptor gut beraten. Viel mehr als zwei Stunden bei Minusgraden sind damit allerdings nicht drin, außer man kombiniert ihn zusätzlich mit Überschuhen. Zudem eignet sich der Northwave eher für schmale Füße und niedrige Fußrücken. Anders der Shimano-Winterschuh. Obwohl er in einer ähnlichen Liga spielt, eignet er sich für breite Füße. Der Shimano SH-MW5 ist mit einer wasser- und winddichten Dryshield-Membran ausgestattet. Die zusätzliche Klett-Abdeckung hält Spritzwasser draußen.
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